Mobile Radar-KontrollenBlitzer können bald überall stehen

Grau, unauffällig und gefährlich für Temposünder: ein mobiler Blitzer im Anhänger
Copyright: Stadt Mettmann
Leverkusen – Die meisten Starenkästen sind seit langem leer – über Ersatz wird seit einiger Zeit diskutiert. Jetzt ist die Debatte beendet; der Stadtrat ist mehrheitlich dem Radar-Konzept gefolgt, das im Rathaus entwickelt wurde.
Das Überwachungsrepertoire des Ordnungsamtes wird um zwei „semi-stationäre“ Radar-Anlagen erweitert. Das sind recht unauffällige Anhänger, die mal hier, mal dort an der Straße stehen werden. Sie haben zwei Kameras, blitzen also in beide Fahrtrichtungen. Gedacht sind sie als Ergänzung zu den beiden städtischen Radarwagen. Die Anhänger sind vergleichsweise teuer: 230.000 Euro. Um sie zu bedienen, braucht es außerdem eine Vollzeitkraft, ein neues Auto ist ebenfalls fällig.
Knöllchen für 900 000 Euro
Schon umgesetzt ist der erste Teil des neuen Radar-Konzepts. Drei alte Starenkästen wurden mit neuer Technik ausgerüstet. Die Standorte sind bekannt: Gustav-Heinemann-Straße in Manfort, die B 8 am Chempark und die Burscheider Straße in Pattscheid.
In Zukunft kommen zwei hinzu: an der Hitdorfer Straße 87 in Richtung Rheindorf und der Rennbaumstraße an der Bushaltestelle „Am Wasserturm“. Dort wird in Richtung Burscheid zu schnell gefahren. Die neuen Starenkästen kosten jeweils 85.000 Euro, sind also wesentlich billiger als die Radar-Anhänger.
Insgesamt soll sich die schärfere Überwachung des Autoverkehrs aber auch finanziell lohnen für die Stadt: Den Anschaffungs- und Personalkosten von 715.000 Euro dürften laut Kalkulation des Ordnungsamtes pro Jahr etwa 900.000 Euro Verwarnungsgelder gegenüber stehen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Über die kalkulierten Einnahmen wurde im Stadtrat nochmals debattiert. Monika Ballin-Meyer-Ahrens hielt sie für zu hoch angesetzt. Überhaupt sei die Stadtverwaltung zu optimistisch, was ihre Einnahmen von Temposündern angeht: Auf der Rheinbrücke etwa „kann man höchstens nachts um Drei zu schnell fahren – tagsüber steht man dort im Stau“, ist die Einschätzung der Freidemokratin. Die Bürgerliste hat Zweifel am Konzept: Es gehe dem Ordnungsamt nicht um mehr Sicherheit, sondern um Einnahmen.