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Sportinternat LeverkusenAusgezeichneter erster Schultag

Lesezeit 3 Minuten

„Qualitätsoffensive“ bestanden: Anke Feller (v.l.) überreicht Steffi Nerius die Plakette der Sportstiftung NRW.

Leverkusen – Der erste Schultag ist erst am Mittwoch. Doch für 29 sportliche junge Menschen begann schon am Montag ein neuer Abschnitt in ihrem Leben: Sie hatten ihren ersten Tag am Sportinternat Leverkusen. Das sie hier in eine ausgezeichnete Einrichtung kommen, demonstrierte die Sportstiftung NRW direkt vor dem Mittagessen. Denn hier trafen sich zwei ehemalige Weltklasse-Leichtathletinnen vor der Tür: Anke Feller (Weltmeisterin 1997 mit der 4x400-Meter-Staffel) übergab in ihrer Funktion als stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sportstiftung eine Plakette an die ehemalige Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius, die das Sportinternat leitet.

50 Kriterien erfüllt

Die Plakette bezeugt, dass das Leverkusener Sportinternat als Partner der „Qualitätsoffensive“ anerkannt wird. Rund 50 Kriterien wurden hierfür überprüft, etwa, ob es für die Sportler eine 24-Stunden-Betreuung gibt und wie der Kontakt mit den Eltern gehalten wird. „Leverkusen überzeugt natürlich vor allem mit der sportlichen Qualität, die ist hier absolut überragend“, sagt Paul Stoppelkamp. Der stellvertretende Geschäftsführer der Sportstiftung hat für die Prüfung alle elf Sportschulen besucht, die die Stiftung in NRW aktuell finanziell unterstützt. 35 000 Euro im Jahr bekommt der Standort Leverkusen jährlich im Rahmen der „Qualitätsoffensive“ – auch schon vor der jetzigen Überprüfung. „Mit neugebauten, modernen Internaten kann Leverkusen von der Ausrüstung her natürlich nicht mithalten“, sagt Stoppelkamp.

Wunsch nach einem Vollinternat

Deswegen unterstützt er Steffi Nerius in ihrem seit Jahren vorgebrachten Anliegen, das Internat auf dem Gelände des TSV Bayer Leverkusen auszubauen – zu einen Vollinternat, in dem die Schülerinnen und Schüler auch wohnen können. „Da würden wir voll einsteigen“, betont Stoppelkamp. Dafür gibt es auch von Seiten des Vereins Interesse – allerdings liegen die Pläne derzeit wegen des geplanten A1-Ausbaus auf Eis, da die Stelzenautobahn direkt an das Gelände angrenzt.

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So wohnen auch die 29 Neuankömmlinge entweder in Gastfamilien, wie es bei den Fußballern der Fall ist, oder im vom Internat angemieteten Wohngemeinschaften – sofern ihr Elternhaus zu weit von Leverkusen entfernt liegt. Im Internat bekommen sie dann nicht nur Mittagessen, sondern auch schulische Betreuung, Ernährungs- und Karriereberatung sowie sportpsychologische und medizinische Betreuung. Auch ein Fahrdienst zwischen Schule, Internat, Wohnort und Trainingsstätte gehören zum Angebot des Internats. Die meisten Internatsangehörigen besuchen das Landrat-Lucas-Gymnasium, das als Eliteschule des Sports Partner der Sportinternats ist.

Kennenlernen mit Maske

Auch in Bezug auf die Coronamaßnahmen schließt sich das Internat der Schule an. „Wir setzen immer um, was aktuell an den Schulen gilt“, erklärt Steffi Nerius. Als dort Wechselunterricht war, kamen auch nur diejenigen ins Internat, die ihren Präsenztag hatten, für die anderen fand Nachhilfe auch per Video statt. „Das ist etwas, was wir für Einzelfälle auch behalten wollen, wenn zum Beispiel mal nicht so viel Zeit zwischen Schule und Training ist, um ins Internat zu kommen. Dann kann man schnell eine Stunde online machen“, sagt Nerius.

Aktuell ist sie aber froh, dass das Schuljahr zumindest einigermaßen normal starten kann. Erst einmal muss sie jetzt aber die ganzen neuen Gesichter kennen lernen. „Vorstellungsgespräche fanden zumeist auch nur online statt.“ Und selbst jetzt wird es schwierig mit den Gesichtern – auch das persönliche Kennenlernen findet erst einmal mit Maske statt.