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Schloss MorsbroichNeuer Wettbewerb soll äußeren Schlosspark wiederbeleben

Lesezeit 2 Minuten

Der äußere Schlosspark ist verwildert und etwas heruntergekommen. Der Bereich um einige alte Bäume ist abgesperrt.

Leverkusen – Für die Wiederbelebung und Neugestaltung des äußeren Schlossparks Morsbroich – wie im Standortkonzept des Museumsvereins vorgeschlagen, jedoch ohne einen Parkplatz für hundert Autos – soll die Stadt Leverkusen noch in diesem Jahr einen „freiraumplanerischen Architektenwettbewerb veranstalten.

Das hat der Stadtrat mit großer Mehrheit in Auftrag gegeben. Fünf Ratsmitglieder stimmten dagegen, darunter die CDU-Vertreter Paul Hebbel, Bernhard Marewski und Bernhard Miesen. Im März 2020 soll ein Preisgericht aus sechs Fachpreisrichtern und fünf Vertretern der Ratsfraktionen eine Entscheidung treffen, welche Planung die beste für den Schlosspark ist, die dann zeitnah umgesetzt werden soll. Die Kosten des Wettbewerbs sind mit 75 000 Euro veranschlagt. Für die Parkumgestaltung hat die Stadt bisher 1,2 Millionen Euro vorgesehen; es kann aber auch teurer werden.

Vorgaben des Fördergebers

Auf dieses Verfahren hat sich die Stadtverwaltung mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumplanung verständigt, das Fördermittel für nationale Projekte des Städtebaus verteilt und Morsbroich unterstützen soll. Maximal zehn Büros sollen an dem Wettbewerb beteiligt werden. Das Konzept des Museumsvereins, das einen Rundweg mit Skulpturenlehrpfad und auch einen Spielplatz vorsieht, gilt als Orientierung.

Das Museumsfest am Sonntag ist vorbereitet. Veranstaltungen im Park sollen mehr Besucher nach Morsbroich und ins Museum locken.

Nach der Entscheidung des Rates in seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien, eine zweistöckige Parkpalette auf dem Grundstück des bestehenden Parkplatzes vor dem Schloss zu errichten, will die Stadtverwaltung nun in einer separaten Machbarkeitsstudie abseits des Wettbewerbs die Umsetzungsmöglichkeit und ihren Preis untersuchen; bisher war von Baukosten in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro die Rede.

Auf breite Kritik stieß das Vorgehen der Verwaltung im Stadtrat, weil eine sofortige Entscheidung ohne weitere Vorbereitungen gefordert wurde. Der Zeitrahmen, den der Fördergeber gesetzt hätte, sei nun einmal sehr eng, erklärte Baudezernentin Andrea Deppe die Eile. Auch dürfe der Wettbewerb nicht durch eine vorherige Deckelung der Kosten eingeschränkt werden.

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Während Tim Feister (CDU) von einem „höchst bedenklichen Umgang“ mit dem Standortkonzept des Museumsvereins sprach, befand SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Ippolito, das Konzept sei „keine Bibel“. Die Vorschläge darin müssten variabel betrachtet werden. Ohnehin sei der Rückzug des Vereins nach dem vorherigen Ratsbeschluss inakzeptabel. Für solche Auftritte werde es von ihm „keine Streicheleinheiten mehr geben“.

Einstweilen auf Eis

Einstweilen vertagt wurde auch die Wiederbelebung der Schloss-Gastronomie. Eine von der Verwaltung vorgeschlagene Ausschreibung sei vom Rat voriges Mal abgelehnt worden, die Angelegenheit ruhe daher, erklärte Kulturdezernent Marc Adomat. Ebenso wie die Wiederbesetzung der Museumsleitung. Ein von der Findungskommission ausgewählter Bewerber hat sich eine weitere Bedenkzeit bis Mitte September erbeten. Der hat noch ein anderes Eisen im Feuer: ein reizvolles Jobangebot aus Asien.