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Eklat um Schloss MorsbroichMuseumsverein wirft hin

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Der Museumsverein hat ein Konzept für Schloss Morsbroich vorgelegt. An dessen lückenhafter Umsetzung will ernicht mehr teilhaben.

  1. Der Museumsverein Morsbroich kündigt dem OB schriftlich die Zusammenarbeit.
  2. Weil das Standortkonzept nicht 1:1 umgesetzt wird, werden Spendenzusagen revidiert.
  3. Ausschlaggebend für den Rückzug war die Ratsentscheidung über Parkplätze.

Leverkusen – Fünf Wochen nach der jüngsten Ratssitzung, in der über das Standortkonzept für Schloss Morsbroich beraten worden ist, hat der Museumsverein Morsbroich die Bombe platzen lassen. In einem Schreiben des Vorstands, das Mittwochmittag bei Oberbürgermeister Uwe Richrath einging, kündigt der Förderverein seine weitere Mitarbeit an der Zukunftssicherung von Schloss und Museum auf und zieht sein Spendenangebot in Höhe von rund einer Viertelmillion Euro zurück.

„Nach nunmehr drei Jahren unserer Bemühungen, die Existenz des Schlosses Morsbroich und des Museums zu sichern, und der Feststellung, dass dies wohl erreicht sein dürfte, vertrauen wir darauf, dass Verwaltung und Politik mit Engagement, Mut und Sachverstand diese allen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt dienende Maßnahme vollenden“, schreibt der Vereinsvorsitzende Gottfried Zaby.

Gernot Paeschke, Rainer Häusler und Manfred Hüttemann (v. l.) vom Museumsverein verfolgten die Debatten im Rathaus.

Ausschlaggebend für den beleidigten Rückzug ist offensichtlich die Entscheidung des Rates vom 1. Juli, den Bau eines Parkplatzes am Rande des äußeren Schlossparks, wie vom Verein vorgeschlagen, abzulehnen und stattdessen den Bau einer zweistöckigen Parkpalette am Ort des jetzigen Parkplatzes vor dem Schloss zu beschließen.

„Wir haben die jetzt beschlossene Variante mit einer zweistöckigen Garage geprüft und als technisch und wirtschaftlich nicht realisierungsfähig verworfen“, schreibt Zaby. Man hoffe, dass die Parkplätze tatsächlich zügig gebaut würden, die haushaltsrechtlichen Restriktionen und ausfallenden Zuwendungen ließen daran aber Zweifel zu.

Spendenzusagen zurückgezogen

Wenn die Stadt nun eine Garage für geschätzt zwei Millionen Euro bauen und selbst finanzieren wolle, sei sie also nicht mehr spendenbedürftig. Die bereits fest zugesagten 220.000 Euro an Spenden und weitere erwarteten 50.000 Euro stünden daher nicht mehr zur Verfügung, „denn die Grundbedingung für die Spendenzusagen wird nicht erfüllt, weil das Konzept des Museumsvereins nicht mehr 1:1 umgesetzt wird“. Die Spendenzusagen seien an eine Bedingung geknüpft gewesen, die die Stadt nicht mehr einhalte. „Der Museumsverein hat demzufolge die Spender aus ihrer Verpflichtung entlassen.“

Erfolgreiche neue Märkte

Mit der Überlassung des im Januar 2018 vorgelegten Standortkonzeptes habe der Museumsverein mit hohem persönlichen und ehrenamtlichen Einsatz seine Selbstverpflichtung schon mehr als erfüllt. Das Konzept sei ohne nennenswerten Widerspruch gutgeheißen worden. Die durch den Verein angeschobenen Märkte im Schlosspark hätten hohen Anklang gefunden und die bedeutsame Förderung des Bundes sei letztlich nur auf Initiative des Museumsvereins zustande gekommen.

Nach dem Ratsbeschluss vom 1. Juli sieht der Vereinsvorstand nun „keinen weiteren Bedarf für eine Fortsetzung der begleitenden Mitarbeit zur tatsächlichen Realisierung des Projektes“. Der Ausschuss Zukunftskonzept des Museumsvereins sei deshalb aufgelöst worden, seine Mitglieder stünden nicht mehr zur Verfügung.

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„Wir wünschen Ihnen, der Verwaltung sowie den politischen Entscheidungsträgern eine sichere und glückliche Hand für unser Schloss Morsbroich“, endet das Schreiben an den Oberbürgermeister. Es beginnt mit der Betreffzeile: "Schloss Morsbroich, Ende der Debatte".