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Parkplatz-StreitMuseumsvereins Morsbroich droht Oberbürgermeister

Lesezeit 3 Minuten

Hochzeitskutschen dürfen vors Schloss fahren.

  1. Der Museumsverein Morsbroich setzt dem Oberbürgermeister die Pistole auf die Brust.
  2. Die Geldgeber drohen damit abzuspringen.
  3. Es soll endlich eine Lösung für den ständigen Streit um die Parkplätze her, aber wie?

Leverkusen – Es ist ein klassischer Fall von jener sprichwörtlichen Pistole, die der Eine dem Anderen auf Brust setzt. In diesem Falle sind die Mitglieder des Museumsvereins Morsbroich der „Eine“ und die politischen Entscheidungsträger der Stadt der „Andere“. Und die Kugel, die in Form einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme des Museumsvereines in der Trommel hängt, trägt die Aufschrift: „Parkplätze für Schloss Morsbroich“.

Sollte in Zukunft nämlich nicht 50 davon rund um das Schloss geschaffen werden, was die Kommunalpolitiker entscheiden müssen, dann sei das von Mitgliedern des Museumsvereins sowie einigen externen Experten erstellte Standortkonzept für Morsbroich zum Scheitern verurteilt – weil dann die vom Museumsverein akquirierten Geldgeber absprängen. Angesichts leerer Stadtkassen käme dies einer Katastrophe gleich, so der Museumsverein.

Standortsicherung

Im Raum stehen 1,08 Millionen Euro, die das Land und der Bund zur Standortsicherung des Schlosses beisteuern würden – wenn denn genug Parkplätze für Besucher zur Verfügung stehen. Hinzu kommen knapp 400 000 Euro, die ein potenzieller und dem Museumsverein bekannter Betreiber des Schlossrestaurants investieren würde – ebenfalls bei entsprechend mehr Parkplätzen.

Mindestens 50 neue Stellplätze fordert der Museumsverein jetzt. Derzeit gibt es am Schloss knapp 70 Parkplätze. Ursprünglich hatte der Verein 100 neue Plätze gefordert – die wären für einen möglichen Anbau des Museums nötig.

Dauernde Hängepartie

Rainer Häusler, ehemaliger Stadtkämmerer und einer der Experten, die mit dem Museumsverein zusammenarbeiten, sagt: „Die Frage nach den Parkplätzen darf nicht zu einer dauerhaften Hängepartie werden. Wir müssen jetzt mal zu einem Ergebnis kommen.“ Er nahm damit unter anderem Bezug auf die jüngste Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Planen: Dabei waren Anträge von SPD und Grünen sowie der Bürgerliste zum Thema nicht durchgekommen.

SPD und Grüne hatten als Alternative für Parkplätze im direkten Schlossumfeld und den damit verbundenen Fragen des Naturschutzes vorgeschlagen, die Parkhäuser des Klinikums sowie zusätzliche Stellplätze auf dem Karl-Carstens-Ring zu nutzen und die bereits vorhandenen Parkplätze am Schloss zu bewirtschaften, damit dort wirklich nur Besucher des Schlosses parken.

Suche nach Alternativen

Die Bürgerliste fordert, den bestehenden Parkplatz tieferzulegen und aufzustocken. Die von der Verwaltung vorgeschlagenen neun Alternativen in der Umgebung von Morsbroich (wir berichteten) sind nach Meinung der Museumsvereins alle zu weit weg vom Schloss.

Um das Projekt „Zukunftssicherung Morsbroich“ nicht zu gefährden, verweisen die Mitglieder des Museumsvereins darauf, die Angelegenheit zwingend noch in der Ratssitzung vor der Sommerpause zu beraten und fordern von Oberbürgermeister Uwe Richrath, einen Konsens zu finden.

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Nach Aussage von Stadtsprecherin Julia Trick prüfe Richrath das Schreiben des Museumsvereins, die Verwaltungsmitglieder arbeiteten an einer Stellungnahme. Um das Thema Parkplätze auf die Tagesordnung des Rates am 1. Juli setzen zu können, soll es am Montag, 24. Juni, eine Sondersitzungen des Bau- und Umweltausschusses geben. Zudem tagen dann die Mitglieder des für Morsbroich zuständigen Bezirksausschusses 3. In den beiden Gremien soll es dann Empfehlungen für die Ratsmitglieder geben.