Schloss MorsbroichGerangel um Parkplätze dauert an
Leverkusen – Das gleich vorweg: Beschlossen ist weiterhin gar nichts. Wo zusätzliche Parkplätze für Schloss Morsbroich eingerichtet werden, soll nun erst in der Ratssitzung am 1. Juli festgelegt werden.
Zwar wollten SPD und Grüne, die sich gemeinsam auf eine Kompromisslösung festgelegt haben, schon in dieser Woche entscheiden und damit Vertretern der Bundesregierung, die am Montag über Zuschüsse für das Schloss entscheiden sollen, ein Signal geben. Doch alle anderen wollten nicht, da sie von dem Antrag erst Stunden vor der Sitzung erfahren hatten. „Das ist nicht fair“, befand Bernhard Marewski (CDU), der noch in seiner Fraktion beraten will.
Dennoch wurden inzwischen inhaltlich ein paar Pflöcke eingerammt. So sind die meisten der Ideen, die die Stadtverwaltung als Alternativen zum Vorschlag des Museumsvereins, hundert Stellplätze im äußeren Schlosspark anzulegen, vorgeschlagen hat, wieder vom Tisch. Zu teuer, zu umweltschädigend, nicht praktikabel.
Unproblematische Lösung
In der Lostrommel bleibt, was SPD und Grüne nun vorschlagen: Weitere Parkplätze auf dem Karl-Carstens-Ring zu markieren. Nahe des Klinikums funktioniere dies bereits schon gut und gefahrenlos, bestätigte Friedhelm Laufs, Fachbereichsleiter Straßenverkehr.
Mit einer Parkscheibenregelung könnte dies geordneter erfolgen. Auf der Gustav-Heinemann-Straße ginge dies aber nicht, da diese viel stärker befahren sei und über die künftig weitere Buslinien der Wupsi führen.
Als völlig unproblematisch bezeichnete Laufs auch die Idee, Stellplätze auf dem Gelände des Klinikums zu nutzen. Allerdings kamen hier Einschränkungen von der Unteren Landschaftsbehörde und von Förster Karl Zimmermann. Eine Zufahrt von der Gustav-Heinemann-Straße aus durch den Wald auf das Klinikgelände wäre äußerst schwierig und kritisch. Immerhin handele es sich hier um ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet.
Ein Straßenbau sei an dieser Stelle nicht möglich. Einzig denkbar sei ein Fuß- und Radweg mit wassergebundener Decke und schwacher, insektentauglicher Beleuchtung, die vom Dhünnufer abgewandt strahle. Die Zufahrt zu den Stellplätzen/Parkhäusern könne allein vom Dhünnberg aus erfolgen. Auch wird jetzt überlegt, die vorhandenen Stellplätze am Schloss ganz den Besuchern von Morsbroich vorzubehalten.
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Umweltdezernent Alexander Lünenbach unterstrich, dass es nachweislich Alternativen zu einer Waldumwandlung zugunsten von Parkplätzen gebe. Das müsse das Signal der Stadt für bevorstehende Gespräche sein: Dass das Konzept für Schloss Morsbroich nicht an der Frage von Parkplätzen scheitern werde.
Dennoch müsse mal endlich eine Entscheidung her, befand Karl Schweiger (Bürgerliste): „Wenn wir bis zum Rat nicht zu Potte kommen, ist das Ding in der Tonne. Dann können wir Morsbroich dichtmachen.“