Tovertafel für DemenzkrankeSo bringt Haus Aggerblick spielerisch Licht in den Alltag
- Die Bewohner des Haus Aggerblicks können sich über ein besonderes neues „Spiel“ freuen
- Durch die Förderung der Glücksspirale konnte sich das Haus auch das gesamte technische Zubehör leisten.
- Wie der Zaubertisch das Licht in das Leben der Demenskranken bringt.
Troisdorf – Laub wird einfach mit den Händen zusammengekehrt. Berührt man einen Käfer, fliegt dieser davon. Imaginäre Seifenblasen bewegen sich langsam über den Tisch und platzen bei einer Berührung nicht nur, sondern es gibt auch noch einen Ton. Im Haus Aggerblick des Alfred-Delp-Altenzentrums der Arbeiterwohlfahrt sorgt eine Tovertafel bei den Senioren für Spaß und Spannung.
Das Gerät
Die Tovertafel ist eine Spielelösung, die ältere Menschen mit gemäßigter bis schwerer Demenz miteinander und mit ihrer Umgebung verbindet und sie dazu anregt, sich zu bewegen. Die Spiele wurden speziell für die Zielgruppe entwickelt und können selbstständig oder unter Anleitung gespielt werden. Die 34 mal 38 mal 24 Zentimeter große Box inklusive Fernbedienung hängt unter der Decke. Es gibt insgesamt 20 Spiele. (que)
Ein niederländisches Medizinunternehmen brachte die Spielekonsole, übersetzt Zaubertisch, 2015 auf den Markt. „Wir haben es auf einer Seniorenmesse entdeckt, und ich musste meine Mitarbeiter wegziehen, weil es so fasziniert hat“, berichtet Awo-Einrichtungsleiterin Kornelia Schloms. „Wir haben uns für eine Förderung durch die Glücksspirale beworben und haben den Zuschlag bekommen.“
Förderung von Glücksspirale
Nur so konnte der knapp 6000 Euro teure Beamer angeschafft und im Gemeinschaftsraum an der Decke aufgehängt werden. Auf zwei zusammengestellte Tische projiziert das Gerät Lichtobjekte, die auf Hand- und auch Fußbewegungen reagieren. Das Ziel der interaktiven Spiele ist es, Demenzkranken den Alltag abwechslungsreicher zu gestalten, ihre kognitiven Aktivitäten und die Beweglichkeit zu fördern.
Acht Spiele waren in der Grundausstattung bereits enthalten, dank des Fördervereins sind vier weitere Spiele im Wert von etwa 500 Euro im Repertoire vorhanden. Die Anschaffung sei sinnvoll, sagen der Vorsitzende Horst Kessel und Beisitzer Dietmar Hojczyk vom Förderverein und beteiligen sich am Spiel mit den Senioren. Es werden Fische berührt, die dann wegschwimmen, Schmetterlinge fliegen über den Tisch, Sprichwörter müssen erraten werden.
Wertvolle Interaktion zwischen den Bewohnern und ihren Angehörigen
„Wir haben im Haupthaus eine zweite Aufhängung, so dass auch andere Bewohner von dem Spiel profitieren können“, freut sich Kornelia Schloms über den Zaubertisch. Die verschiedenen Spiele schaffen eine entspannte und heitere Atmosphäre und eignen sich nicht nur als selbstständige Einzelaktivität, sondern sorgen auch für wertvolle Interaktion zwischen den Bewohnern und ihren Angehörigen.
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Es ist eine ganze neue Form der Kontaktaufnahme und Beziehungsgestaltung. „Die Spiele sind nicht auf einen Wettbewerb oder Erfolg ausgerichtet, keiner muss Ängste haben, etwas falsch zu machen“, so noch einmal die Einrichtungsleiterin. Insgesamt 36 Bewohner profitieren in Troisdorf von der Neuerung.