Das Bilderbuchmuseum Burg Wissem präsentiert eine neue, großartige Ausstellung. Am Freitag, 7. Februar, findet die Eröffnung statt.
Gelungene BuchillustrationTroisdorfer Museum zeigt Jugendstilkünstler Frank Wacik
Aus den eigenen Beständen konnte das Bilderbuchmuseum Burg Wissem in den vergangenen Jahren immer wieder großartige Ausstellungen bestücken. Neuestes Beispiel ist die Schau mit Werken des Wiener Sezessionskünstlers Frank Wacik.
Troisdorf: Bilderbuchmuseum Burg Wissem zeigt Werke von Frank Wacik
Die junge Kuratorin Vivien Sudermann macht die Besucherinnen und Besucher mit einem Konvolut von Illustrationen bekannt, die das Museum in den Jahren 2020 bis 2024 sukzessive erworben hat.
Gelernter Kontorist, machte sich der 1883 geborene Frank Wacik schnell als Grafiker, Maler und Illustrator einen Namen. An die 600 Bilder schuf er zwischen 1906 und 1919 allein für die humoristisch-satirische Zeitschrift „Muskete“, drei Bände illustrierte er für die damals sehr erfolgreiche Reihe „Gerlachs Jugendbücherei“.
Was in Deutschland Jugendstil, in Österreich Wiener Sezession und in Frankreich Art Noveau hieß, schlug sich auch in der Buchillustration nieder: Dem Kitsch der Biedermeierzeit wollten die Kunstschaffenden Arbeiten von hoher Qualität auch für Kinder entgegensetzen. Zudem machten neue Drucktechniken die Herstellung illustrierter Bücher viel günstiger: Das Bild im Buch blühte.
Frank Wacik befasste sich intensiv mit dem Kunstmärchen, illustrierte E.T.A Hoffmanns „Das fremde Kind“ ebenso wie die Schneekönigin von Hans-Christian Andersen, aber auch den „Münchhausen“ aus der Feder von Gottfried August Bürger, der 1906 als erstes illustriertes Buch Waciks erschien. Eine besonders prächtige Darstellung des Lügenbarons schuf der Künstler später auch noch für eine Mappe mit Illustrationen.
Neuerwerbungen passen bestens zum vorhandenen Bestand in Troisdorf
Das Blatt gehört zu dem Bestand von 53 Originalen, die das Museum im Jahr 2020 in den Bestand übernahm und seit 2024 vollständig sein Eigen nennen kann. „Wahre Schätze“, wie Museumsleiterin Dr. Pauline Liesen betont. Arbeiten aus dieser Zeit seien kaum noch zu bekommen; umso größer war die Freude, zu den länger schon vorhandenen Büchern mit Illustrationen Waciks nun auch Originale zu besitzen. Die sich zudem bestens zu den Illustrationszyklen von Zeitgenossen wie beispielsweise Ernst Kreidolf oder Sibylle von Olfers fügen.
Die Ausstellung in der ersten Etage des Museums wird am Freitag, 7. Februar, um 18 Uhr eröffnet. Der Münsteraner Antiquar Winfried Geisenheyner, der den Ankauf vermittelt hatte, führt in das Werk Waciks ein. Im Anschluss spielt das Ensemble „Haases Papiertheater“ das Stück „Sieben Brücken“.