KommentarUnangenehmes Reizklima herrscht im Siegburger Stadtrat
- Ein Schlagabtausch mit persönlicher Note wirft ein schlechtes Licht auf eine Sitzung des Rats in der Kreisstadt.
- Populismus und Beschimpfungen lassen die Kommunalpolitik schlecht aussehen, findet unser Autor.
Siegburg – Eigentlich sind die Temperaturen etwas gesunken, doch im Siegburger Stadtrat hat sich ein unangenehm aufgeheiztes Reizklima erhalten.
Die SBU stellte Anträge, die man nur als Schnellschüsse des Effekts zuliebe sehen kann, fordert mehr Personal für das Ordnungsamt, um angebliche Sicherheitsprobleme in der Kreisstadt zu lösen. Oder sie setzt sich – mit reichlich Verspätung – an die Spitze einer Initiative von Anwohnern, die zwei Bahnwaggons für die Jugendarbeit auf dem Brückberg verhindern will.
Alexander Bermann: Eine „Schande für unseren Berufsstand“
Und schon war mächtig Stimmung in der Bude: Alexander Bermann (CDU) warf SBU-Fraktionschef Ralph Wesse vor, als ehemaliger Polizist eine „Schande für unseren Berufsstand“ zu sein. Ein solcher Vorwurf könnte sogar, und das könnte der Polizist Alexander Bermann wissen, justiziabel sein. Aber was zählt das schon angesichts des Vergnügens, das Wesse haben muss, wenn Bermann und andere Ratskollegen zuverlässig über jedes Stöckchen springen, das er ihnen hinhält?
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Die Rats- und Ausschusssitzungen werden seit einiger Zeit per Livestream im Internet übertragen. Schön anzuschauen ist das in der Regel aber nicht, selbst wenn man gerade von RTL auf Rat umgeschaltet hat. Aber immerhin: Wer sich wegen der zunehmenden Politik- und Parteiverdrossenheit sorgt, kann sich damit trösten, dass am Montagabend nur 37 Zuschauer das traurige Schauspiel online verfolgt haben.