Nach Messerattacke in der KlangfabrikBürger-Union in Siegburg fordert mehr Sicherheit
Siegburg – Sicherheit und Ordnung in der Kreisstadt sieht die Siegburger Bürger-Union (SBU) gefährdet und bezieht sich dabei unter anderem auf die Messerattacke in der Klangfabrik, bei der ein 24 Jahre alter Besucher ums Leben kam. In einer Pressemitteilung nennt die SBU zudem eine Spielplatzunfall mit einem Schwerverletzten, der nur knapp dem Tode entkommen sei, den Tod eines Arbeiters auf der Rathausbaustelle und „zahlreiche Taschendiebstähle“, die im Juli in der Fußgängerzone gemeldet worden seien.
„Komplexe Lösungsvorschläge mit einem durchdachten Handlungskonzept sind geboten“, schreibt Pressesprecher und Fraktionsmitglied Hans-Joachim Neumes. „Eine Politik der ruhigen Hand ist jetzt nicht angezeigt.“ Die Stadt dürfe die Polizeibehörden nicht alleinlassen, sondern müsse „mit eigenem städtischen Personal ein deutliches Zeichen für Recht und Ordnung in der Kreisstadt setzen“.
24-Stunden-Wache auf Siegburger Marktplatz
Dazu solle eine „zentrale 24-Stunden-Wache“ auf dem Siegburger Marktplatz eingerichtet werden. „Dies ist unproblematisch umsetzbar, in einem derzeit leerstehenden Ladenlokal“, so Neumes.
Aufgabenschwerpunkte des Ordnungsamtes sollten „weg vom Falschparken, hin zur Unterstützung der Kriminalprävention“ geändert werden. Durch „Umschichtung des städtischen Personals“ müsse eine „massive personelle Verstärkung des Ordnungsamtes erfolgen“. Mit einem klaren Nein antwortet die Pressestelle der Kreisstadt auf die Frage, ob aus ihrer Sicht ein Zusammenhang zwischen den geschilderten Geschehnissen erkennbar sei.
Bei privaten Großveranstaltungen wie einer Disco werde seitens des Ordnungsamts ohnehin das Security-Personal, baubehördliche Bestimmungen und die Höchstzahl von Gästen kontrolliert. „Es gibt Aufgaben des Ordnungsamtes, es gibt Aufgaben der Polizei und darüber hinaus eine etablierte und gelebte Ordnungspartnerschaft“, schreibt Pressesprecher Jan Gerull auf Anfrage, etwa beim mittelalterlichen Markt zur Weihnachtszeit. „Das Personalkonzept für das Ordnungsamt der Verwaltung berücksichtigt selbstverständlich die Tatsache, dass Siegburg eine Stadt von hoher Zentralität ist, in der das Thema Sicherheit zwangsläufig eine vorrangige Rolle spielt."
Ähnlich nimmt die Kreispolizeibehörde Stellung. Im Sicherheitsprogramm der Kreispolizeibehörde habe das Behördenziel „Bekämpfung der Straßen- und Gewaltkriminalität im öffentlichen Raum und die Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger“ allerhöchste Priorität. Das „Opferrisiko im hiesigen Bereich“ sei statistisch gesehen sehr gering, teilt Stefan Birk, Sprecher der Kreispolizeibehörde, auf Anfrage der Redaktion mit.
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Durch verschiedene Maßnahmenpakete wie zum Beispiel den Sicherheitstag sorge die Polizei Rhein-Sieg für sichtbare Präsenz und gehe gegen Körperverletzungsdelikte, Raubdelikte, Diebstähle, Sachbeschädigungen und Drogendelikte auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen vor. „Gerade diese Kriminalität wird mit großem öffentlichen Interesse wahrgenommen. Sie schürt Ängste und verunsichert die Bevölkerung in hohem Maße, trotz seit Jahren fallender beziehungsweise stagnierender Fallzahlen bei steigender Aufklärungsquote“, so Birk weiter.
Bei allen Maßnahmen stimme sich die Polizei mit ihren Ordnungspartnern wie Kommunen, der Bundespolizei und Verkehrsbetrieben fortlaufend ab. „Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt der Stadt Siegburg ist sehr vertrauensvoll und eng .“