Naturschutzgebiet Siebengebirge380 Hektar Fichten in Bad Honnef sind tot
Königswinter/Bad Honnef – Von den massiven Schäden durch den Borkenkäfer an Fichten, die bundesweit zum großflächigen Kahlschlag geführt haben, sind die Siebengebirgswälder im Stadtgebiet von Königswinter weitaus weniger stark betroffen als der Stadtwald in Bad Honnef. Auf Königswinterer Gebiet stehen relativ wenige Fichten, während sie in Bad Honnef einen Großteil des Waldes ausmachen und auf rund 380 Hektar alle Bäume bereits tot sind.
Das machte Stephan Schütte, der Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, jüngst im Königswinterer Ausschuss für Klimaschutz anhand einer Sattelitenkarte deutlich, auf der die Kahlschlagflächen im Siebengebirge rot markiert waren. Und das war in Bad Honnef weitaus stärker der Fall.
Inzwischen sind auch Buchen betroffen
Viel mehr Sorge mache ihm allerdings, dass inzwischen auch die Buchen betroffen seien, die wegen der Hitzesommer und langen Trockenheiten „ziemlich massive Schäden“ aufwiesen. „Wir haben ganz erhebliche Probleme mit Buchenausfällen“, bestätigte Gerhard Müller, der stellvertretende Vorsitzende des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS), der im Naturschutzgebiet rund 850 Hektar Wald besitzt, von denen 524 Hektar als Wildnisgebiet ausgewiesen sind und nicht mehr bewirtschaftet werden. Innerhalb der Wildnisflächen würden auch die toten Fichten nicht gefällt, weil die Areale der natürlichen Entwicklung überlassen werden sollen.
Schütte erläuterte einmal mehr, dass ein neuer, klimastabiler Wald aus einer Kombination von natürlicher Wiederbewaldung und aktiver Bepflanzung geschaffen werden müsse. Und dass der Wald auf eine konsequente Jagd angewiesen ist, um den Wildverbiss an jungen Pflanzen zu reduzieren. Der Umbau der Wälder werde ein „langer und teurer Weg“.