Fans aus dem Rhein-Sieg-Kreis berichten, wie sie das Spiel von Bayer 04 Leverkusen gegen Werder Bremen erlebten.
Deutscher MeisterSo erlebten Fans aus Rhein-Sieg den historischen Sieg von Bayer Leverkusen
„Es ist so surreal! Ich muss mir die Fotos immer wieder angucken!“ Auch einen Tag, nach dem seine Mannschaft Meister wurde, ist Tennistrainer Mike Doering vom Tennisclub Rot-Weiß Troisdorf noch ganz aus dem Häuschen: Seit er zehn Jahre alt ist, ist Bayer 04 sein Verein. „Ich habe in der Jugend selber Fußball bei der Spielvereinigung Porz gespielt, einer von uns ist sogar Profi geworden bei Leverkusen“, erzählt der 37-Jährige. „Mich hat Leverkusen immer sehr beeindruckt. Immer offensiv, immer technisch.“
Eine Dauerkarte hat Doering nicht – zu oft kollidieren die Begegnungen mit seinem Sport – aber die Karte für das Spiel gegen Werder Bremen, die hat er ergattern können. Teurer zwar, aber der Traum vom ersten Meistertitel war so greifbar: „Ich hatte es gehofft nach 2001/2002, als wir Vizekusen wurden“, berichtet Doering.
Für Bayer-Fan Beate Pauly vom SV Allner-Bödingen „einfach nur ein schönes Gefühl“
Und als der berauschende Sieg dann eingefahren war, hielt es auch den frisch gebackenen Vater nicht, er stürmte den Platz. „Es war gigantisch, die Leute mit Tränen in den Augen, unglaubliche Emotionen!“
Ins schwarz-rote Meer der Bayarena tauchte auch Beate Pauly am Sonntag ein, Frauenbeauftragte des SV Allner-Bödingen. Mit ihrer Tochter Vanessa erlebte sie von ihren Dauerplätzen in der Nordkurve, wie der Spielerbus einfuhr. Trotz „Leverkusenbrille“, die sie trägt, seit sie als Kind mit ihrem Vater und ihrer Oma zu den Spielen gehen durfte, sei der Sieg ihrer Mannschaft „total verdient“ gewesen.
Pauly hat Bayer 04 im Blut, hat im Werk gearbeitet, ist seit Jahren Dauerkartenbesitzerin, reiste zu etlichen Auswärtsspielen – so auch 2012 nach Barcelona, als Leverkusen vom Gastgeber mit 7:1 in den Boden gerammt wurde. Auch jetzt, wo sie nicht mehr in Leverkusen, sondern in Hennef lebt, ist die Bindung zu ihrem Verein da. Spöttische Blicke hat sie über sich ergehen lassen, wenn es mal nicht so rund lief für den Verein. Und jetzt? „Einfach nur ein schönes Gefühl!“
Durch Bekanntschaft mit Dieter Trzolek wurde Andrea Schrahe zum Bayer-Fan
Seit über 30 Jahren fiebert auch Andrea Schrahe, Sprecherin der VR-Bank Bonn Rhein-Sieg, mit Bayer 04 Leverkusen mit, seit 28 Jahren ist sie Dauerkartenbesitzerin. Die Bekanntschaft mit Dieter Trzolek, dem langjährigen Physiotherapeuten der Werkself, sei es gewesen, die sie zum Club brachte, erzählt Schrahe. Dafür wechselte die Troisdorferin sogar die Fahnen, denn von Haus aus war die gebürtige Niederrheinerin Mönchengladbachfan.
„Dieter Trzolek war der beste Freund meines Mannes, unser Nachbar, unser Vermieter. Über diese Schiene kam man in Kontakt mit dem Verein“, erinnert sie sich. Sie gründeten einen Fanclub, Ze Roberto kam, Michael Ballack.
„Als wir am Donnerstag bei der Europa League gewonnen haben, da rauschte es schon durchs Stadion: ‚Deutscher Meister wird nur Bayer 04‘“, erzählt sie. „Aber wir sind ja gebrannt Kinder. Ich wollte nicht zu früh in Euphorie verfallen!“ Und dann kam das 5:0 von Hattrick-Torschütze Florian Wirtz: „Berauschend, wie Traum!“
Unglaublich sei, wie sich die Mannschaft von Xabi Alonso entwickelt habe. Jetzt kann sie es kaum erwarten, dass es weitergeht: „Ich habe natürlich schon Karten für das DFB-Pokalfinale in Berlin!“