Der Siegburger Winterzugang macht im Duell mit Porz den Unterschied. Einer spektakulären Rettungstat in letzter Sekunde folgt ein emotionaler Jubel.
Fußball-MittelrheinligaTetsuya Shiraishi kommt, sieht und trifft

Retter in letzter Sekunde: Ju-yong Jo (rechts) vom SSV.
Copyright: Quentin Bröhl
Siegburg 04 – SpVg Porz 2:1 (1:0). Den wohl kräftezehrendsten Sprint des Nachmittags legte Gerd Schmidt zurück. Nach dem Abpfiff stürmte der Torwarttrainer des Fußball-Mittelrheinligisten Siegburg 04 auf den Rasen, um seinen Keeper Michael Vogel in die Arme zu schließen. Dabei hätte er auch Ju-yong Jo als erstes Ziel ausmachen können. Denn der Linksverteidiger war es, der wenige Sekunden zuvor mit einer fulminanten Grätsche gegen Soufian Amaadacho den Ausgleich verhindert hatte. Dank seines Einsatzes trudelte der Schuss nur an den Pfosten, ehe der Schiedsrichter abpfiff.
Trainer Alexander Otto sprach von einer „sinnbildlichen Szene. Die Jungs haben alles reingeworfen und gegen einen physisch starken Gegner dagegengehalten. Am Ende war es ein Arbeitssieg.“
Die Partie hatte aus Siegburger Sicht beinahe mit einer kalten Dusche begonnen: Nach einer missglückten Klärungsaktion bugsierte Giulio Multari den Ball an die eigene Latte (2.). Kurz darauf schickte Ishak Adahchur seinen Teamkollegen Noah Tomson auf die Reise, der Gästekeeper Dominique Mittenzwei umkurvte und aus spitzem Winkel einschob – 1:0 (4.).
Alles zum Thema Mittelrheinliga
- Fußball-Mittelrheinliga SpVg Frechen treffsicher in der Nachspielzeit
- Zeichen stehen auf Verbleib Alexander Otto ist in Siegburg „noch nicht fertig“
- Mittelrheinliga FC Hennef überzeugt beim 4:0 gegen Teutonia Weiden
- Sportlerwahl 2024 Michael Erken ist ein ausgezeichneter Schiedsrichter
- Kreispokal-Achtelfinale 1. FC Niederkassel sinnt auf Revanche gegen Spich
- SC Uckerath Franz Stricker hört im Sommer auf, Didi Rombach macht weiter
- Regionalliga-West Hohkeppel startet mit drei Neuen Richtung Klassenerhalt
Porzer André Rosteck sieht „Rot“
Es dauerte bis zur 59. Minute, ehe die Partie den nächsten Aufreger verbuchte: Der zur Pause eingewechselte Alexander Tackie Sai flankte scharf ins Zentrum, ehe Mittenzwei ein Eigentor von André Rosteck verhinderte. Kurz darauf mündete eine Porzer Eckenserie im Ausgleich: Nach unfreiwilliger Kopfballvorlage von Tackie Sai war Daniel Spiegel zur Stelle – 1:1 (63.). Wenig später räumte Rosteck den Siegburger Regisseur Alec Vinci ungestüm (und mit beiden Beinen gestreckt voraus) ab – Rot (69.).
Trotz Unterzahl verbuchte Porz die Großchance zur Führung: Nach einem Freistoß tauchte Metin Kizil plötzlich alleine vor Vogel auf, doch der Keeper behielt die Oberhand. Der Treffer fiel auf der Gegenseite: Nach einer Hereingabe von Adahchur pflückte Joker Tetsuya Shiraishi den Ball im Porzer Strafraum artistisch aus der Luft und beförderte ihn per Bogenlampe über Mittenzwei hinweg ins lange Eck – 2:1 (81.). Während die 04er ihre Konterchancen nicht konsequent ausspielten, bekam Porz noch mal die zweite Luft. Doch das letzte Wort hatte Jo.
SSV: Vogel – Athanasiadis (66. Shiraishi), Giovanni Multari, Hammouda, Jo – Adahchur, Giulio Multari (86. Mani) – Keil, Vinci (88. Conde), Tomson (85. Idoguchi) – Kuhbier (54. Tackie Sai).
FC Pesch – FC Hennef 05 2:3 (1:2). Der FC Hennef 05 hat seinen 4:0-Sieg im Nachholspiel gegen den FC Teutonia Weiden vergoldet. Acht Tage später entführte die Mannschaft von Trainer Fatih Öyzurt auch drei Punkte aus Pesch. „Diesmal haben wir in fußballerischer Hinsicht zwar nicht ganz so überzeugt“, sagte Sportchef Frank Fußhöller. „Aber Leidenschaft und Teamgeist waren wieder da – und das sind die Basics im Kampf um den Ligaverbleib.“ Fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz seien trotzdem „kein Ruhekissen. Es bleibt ein steiniger Weg bis zum Klassenerhalt. Wir wollen gleich am Freitag nachlegen.“ Dann nämlich empfangen die 05er den FC Hürth im Anton-Klein-Sportpark.
Kai Schusters trifft doppelt für den FC Hennef
Nachdem Denys Pinchuk eine Doppelchance liegengelassen hatte, schlug der FC Pesch eiskalt zu – 1:0 (15./Tomoya Kurogi). Die 05er zeigten jedoch Comebackqualitäten: Kai Schusters (19., 55.) und Pinchuk (45.) wandelten den Rückstand in eine 3:1-Führung um. Nach dem Anschlusstreffer durch Emmanuel Clinton Williams keimte im Pescher Lager noch mal Hoffnung auf (82.), doch der FCH brachte den Vorsprung mit großer Entschlossenheit über die Zeit.
FCH: Wilsing – Siregar (34. Mundil), Viehweger (67. Gönen), Camara, Mus – Shala (87. Bouchafrati), Teixeira, Pflüger – Mohylevets (89. Kubek), Schusters (61. Biniazz) – Pinchuk.