Das junge Team des FC Hennef ist offenbar reif (genug) für den Klassenerhalt: Dem 5:1-Erfolg in Hürth ließ man den nächsten Sieg folgen.
Fußball-MittelrheinligaHennef siegt unter Flutlicht, Siegburg punktet
FC Hennef – SpVg Porz 4:1 (3:0). Schon nach 25 Minuten hatte Oshomah Ichue das Vertrauen seines Trainers doppelt zurückgezahlt. Mit einer Brustablage auf Ole Lichter (1:0, 16.) und einem ebenso überlegten Abschluss nach feiner Vorarbeit von Takumu Yamahara (2:0, 25.) ebnete das Sturmtalent dem Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef den Weg zum 4:1 (3:0)-Erfolg über Porz.
„Seine Startelf-Premiere war quasi überfällig“, sagte Coach Fatih Özyurt nach dem dritten Saisonerfolg. Nachdem Ichue bereits im jüngsten Duell beim FC Hürth (5:1) als Joker einen Doppelpack geschnürt hatte, durfte der Zugang von der U 19 des FC Viktoria Köln am Freitagabend erstmals von Beginn an ran. „Er hatte lange Zeit an den Folgen eines Kreuzbandrisses zu knabbern, kommt aber immer besser in Tritt“, betonte Özyurt. „An ihm werden wir noch ganz viel Freude haben.“
Seine zwei Scorerpunkte sollte nur Yamahara übertreffen. Der linke Mittelfeldspieler bereitete sowohl das 2:0 als auch das 3:0 (42., Matthias Wybierek) vor und krönte seine starke Leistung mit seinem ersten Mittelrheinliga-Tor (55.). „Taku hat ein überragendes Spiel abgeliefert“, sagte Özyurt über den ursprünglich als Linksverteidiger geholten Zugang vom FC Pesch. „Er agiert seit dem ersten Spieltag extrem diszipliniert, aber jetzt ist auch offensiv der Knoten geplatzt.“
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Beinahe hätte der Japaner noch einen dritten Assist draufgelegt, doch nach seiner kunstvollen Weiterleitung per Hacke scheiterte Benny Boboy am Gästekeeper (56.).
Das 1:4 (83.) war hinterher nur eine Randnotiz – ebenso wie der Platzverweis von Gästeakteur Gero Pletto. Der 27-Jährige hatte sich in der Halbzeit auf dem Weg in die Kabine zu einer Schiedsrichterbeleidigung hinreißen lassen – Rot. In Überzahl hatte der FCH leichtes Spiel, nahm nach dem 4:0 aber den Fuß vom Gaspedal. „Wir haben eine Stunde lang sehr viel richtig gemacht“, bilanzierte Sportchef Jürgen Thomas. Bei aller Zweikampfhärte habe man „kühlen Kopf bewahrt. Wir haben einfach unseren Stiefel runtergespielt.“ Es scheint, als sei das junge Hennefer Team tatsächlich reif (genug) für den Klassenerhalt.
FCH: Blönigen – Asani, Camara, Shala, Mus (68. Zaki) – Boboy (59. Pietrek), Nakano (80. Loum) – Wybierek, Lichter (74. Mani), Yamahara – Ichue (61. Schusters).
Viktoria Glesch/Paffendorf – Siegburg 04 0:0. Für den Siegburger Sportchef Mehmet Dogan war das Glas hinterher „eindeutig halb voll. Die Jungs haben eine Reaktion auf das Spiel in Schafhausen (1:2, Anm. d. Red.) gezeigt und in 90 Minuten keinen einzigen Torschuss zugelassen. In puncto Defensive war das eine Topleistung.“ Im gegnerischen Drittel sei man allerdings selbst zu harmlos gewesen: „Da haben wir häufig die falsche Entscheidung getroffen.“
Letzteres galt laut Dogan allerdings auch für den Schiedsrichter. Zumindest mit Blick auf die letzte Szene des Spiels, als Bilal El Morabiti nach einem Zweikampf mit Viktoria-Akteur Mehmet Apaydin im Strafraum zu Boden ging: „Der Gegenspieler wollte den Ball wegschlagen, hat allerdings nur Bilal getroffen – und zwar auf Bauchhöhe. Das war ein tausendprozentiger Elfmeter.“
Alexander Otto lobt Teamgeist
Der Referee pfiff zwar. Allerdings nur, um die Partie zu beenden. So blieb es beim 0:0, dem auch Alexander Otto Positives abgewinnen konnte. „Wir sind als Team aufgetreten und haben bis zum Sechszehner gut gespielt“, sagte der SSV-Coach nach der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. „Uns fehlt einfach der letzte Punch. Wir müssen uns im Moment alles brutal hart erarbeiten – ganz einfach, weil die Leichtigkeit fehlt.“
SSV: Vogel – Maloko, Weingarten, Dogan, Jo (83. Kinoshita) – Adahchur – Kisekka (62. Tackie Sai), Asano (78. Zierden), El Morabiti, Kamo (71. Stephan) – Kabambi (62. Tomson).