Der Piks im AutoIn Lohmar soll es das erste Drive-In-Impfen in der Region geben
Lesezeit 2 Minuten
Lohmar – Die Bilder aus den USA, wo Impflinge in Autoschlangen auf den Piks gegen Covid-19 warteten, hat wohl jeder noch vor Augen. Solche Szenen können sich bald auch an der Jabachhalle abspielen: Hier entsteht das erste Drive-In-Impfangebot im Rhein-Sieg-Kreis. „Wir wollen alles dafür tun, eine vierte Welle zu brechen“, sagt Manu Gardeweg vom Verein „Lohmar hilft“, der die Federführung hat.
Gardeweg hat jetzt von der Kassenärztlichen Vereinigung und vom Rhein-Sieg-Kreis das Okay für die Aktion bekommen, die mit den örtlichen niedergelassenen Ärzten auf die Beine gestellt wird. Vorteil für die Mediziner: Ehrenamtler des Vereins managen den bürokratischen Wust, der sonst den Praxisalltag belastet. Anmeldungen und Datenübermittlung sollen vor allem online laufen.
Der Verein „Lohmar hilft“ stellt Ärzten die Drive-In-Schienen zur Verfügung
Nur höchstens zwei Formulare müssen ausgedruckt und eingescannt werden, derzeit sind es mindestens sieben Zettel. Für Ältere, die mit der Technik Probleme haben, werde voraussichtlich mit Seniorenbeirat und Stadt Hilfe organisiert, erklärt Gardeweg. Die Ärzte bestellen die Vakzine, bringen medizinisches Personal mit und rechnen ihre Dienstleistung direkt mit der KV Nordrhein ab. Sie legen auch die Zeitfenster für die Impfungen fest.
Die Drive-In-Schienen des Testzentrums, das der Verein seit Mitte März mit zwei örtlichen Unternehmen betreibt, dürfen sie kostenlos nutzen. Nur noch zwei von vier Spuren werden derzeit für Schnelltests gebraucht.
Vor dem schützenden Piks müssen sich allerdings alle einmal abstreichen lassen, eine Sache von wenigen Minuten. Für die 15 Minuten Ruhezeit danach gibt es eine abgetrennte Wartezone mit einem Sanitäter, der aufpasst, dass es den Menschen gut geht.
„Zusammen gegen Corona“ ist die Devise. Denn die ansteckende Delta-Variante ist längst im Kreis angekommen und auch in Lohmar, die Pandemie sei längst nicht besiegt, auch wenn die Lockerungen das viele Menschen glauben ließen, warnt Manu Gardeweg.
Bürgermeisterin Claudia Wieja lobt den Einsatz und die Hartnäckigkeit der Organisatorin. Ein ortsnahes Angebot könne vielleicht diejenigen überzeugen, die jetzt noch den Aufwand scheuten. Sich mal eben im Vorbeifahren den Ärmel hochzukrempeln für die Spritze, das werde sicher auch viele Jüngere ansprechen, die ja zum Großteil noch nicht geimpft seien.
„Das Lohmarer Testzentrum ist sehr anerkannt und vertrauenswürdig“, sagt Wieja. „Darauf können wir stolz sein.“ Interessierte Ärzte können sich beim Verein melden. Dr. Jaqueline Hiepler von der KV hat ihre Bereitschaft erklärt. In sieben bis zehn Tagen könnte es losgehen.