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Hennefer KurparkWeihnachtliche Parcours erfreuen Jung und Alt

Lesezeit 3 Minuten

Mit seinen Kindern Sarah und Noah baute Stefan Heinemann, Pfarrer der evangelischen Gemeinde, den biblischen Parcours im Kurpark auf.

Hennef – „Macht ihr den Augustus bitte mit Heringen fest?“, ruft Dr. Stefan Heinemann seinen Kindern durch den Kurpark zu. Kurz darauf ertönt Hämmern. Sarah (12) und Noah (14) montieren auf dem Boden des Kurparks die Kiste, in der sich eine Schlüsselszene der Weihnachtserzählung abspielt: Kaiser Augustus befiehlt seinem Statthalter Quirinius, „dass alle Welt geschätzt würde“. Nummerierte und teils mit Hashtag versehen Pappfiguren zeigen, was zur Zeit der Geburt Jesu in Palästina los war.

Das kleine Bühnenbild ist eine von zwölf Stationen, die von Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinde Hennef gestaltet wurden. Sie stellen die Weihnachtsgeschichte mit Plastiken, Malerei und Basteleien nach.

Laminiertes Blatt mit Text

Die Palette reicht von der individuellen Inszenierung bis zur Krippe aus dem eigenen Bestand. Pfarrer Heinemann hatte diese Mitmach-Aktion bereits im vergangenen Jahr veranstaltet, „als im Lockdown keine Präsenzveranstaltungen möglich waren“. Die Resonanz war so überwältigend, dass Heinemann eine Neuauflage startete – nach einer Variante an Ostern, die mit der Auferstehung endete. Der biblische Parcours, zu besichtigen bis gestern im Park, erzeugten einen „Aha-Effekt“, sagt Heinemann. „Es bleiben viele Menschen stehen, die Stationen sind ständig belagert“, stellt der 43-Jährige erfreut fest.

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Am Vormittag von Heiligabend zählt Karin Preinesberger zu den ersten Besucherinnen. Täglich dreht die 63-Jährige ihre Walking-Runden durch den Park, nun beugt sie zu den beiden übereinandergestapelten Kisten, die zu jedem Arrangement gehören. Sprechblasen aus Kunststoff mit Begriffen wie „Friede-Fürst“, „Held“ oder „Wunder-Rat“ aus Jesaja 9,1-6 baumeln von der Decke, und an eine winzige Lichterkette hat Familie Fox auch gedacht. „Toll, wie viel Gedanken und Arbeit sich die Leute gemacht haben“, lobt Preinesberger.

Jedes Alter soll angesprochen werden

An jeder Station ist ein laminiertes Blatt befestigt, auf dem man den passenden Bibeltext nachlesen kann. Auf der Rückseite gibt es unter dem Motto „Was ihr jetzt tun könnt“ altersspezifische Mitmach-Aufgaben. Zum Beispiel zu Lukas 2, 1-3: „Brüll doch mal eine Minute in den Wald hinein“, hören Kinder natürlich gern; so sollen sie sich als Befehlshaber fühlen. Jugendliche können über QR-Code einen Vier-Minuten Podcast zu Augustus abrufen.

Der war „wie ein Donald Trump der Antike – ein Emporkömmling, ein gewissenloser Populist, skrupellos und rachsüchtig“. Erwachsene sollen reflektieren, ob sie Leute mögen, die Befehle geben. „Wir müssen immer wieder eine neue Sprache für die Verkündigung finden“, meint Heinemann. „Die Evangelisten haben ja auch ein einfaches Griechisch geschrieben – anders als Ovid oder Platon.“ Was Kinder ohnehin plausibel finden, sind Aufforderungen wie diese: „Flieg drei Mal um die Bäume wie ein Engel“.

Ab heute, Montag, 26. Dezember, heben die himmlischen Gestalten in der Christuskirche ab. Dort sind die Weihnachtsstationen dann für zwei Wochen ausgestellt.