Der Bestattungsunternehmer Dirk Busse strebt den Chefposten im Hennefer Rathaus an.
KommunalwahlCDU Hennef setzt auf Bestatter Dirk Busse als Bürgermeisterkandidat
Wen wird die Hennefer CDU 2025 ins Rennen um das Bürgermeisteramt schicken? Auf diese Frage hörte man in lokalpolitischen Kreisen oft zwei Namen: Angelina Keuter und Sören Schilling. Doch weder die Parteivorsitzende noch der Fraktionschef streben den seit November 2020 von Mario Dahm (SPD) besetzten Chefposten im Rathaus an.
Die CDU überrascht mit einem anderen Kandidaten: Der Bestattungsunternehmer Dirk Busse soll es machen. In einer Mitgliederversammlung am 27. August, gut ein Jahr vor den Kommunalwahlen, wollen die Christdemokraten den 56-Jährigen auf den Schild heben. Das, so Keuter, sei der einstimmige Vorschlag des Parteivorstands.
CDU-Findungskommission überraschte Dirk Busse
„Er hat sich nicht beworben“, berichtete die CDU-Vorsitzende in einem Pressegespräch. Vielmehr sei eine Findungskommission auf Dirk Busse zugegangen. „Ich war sehr überrascht“, sagte der Familienvater, der mit seiner Frau und einer neunjährigen Tochter in Weldergoven wohnt und Tauchen, Radfahren und Fitness-Sport als Hobbys nennt.
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In der Kommunalpolitik mischte Busse bisher nicht in vorderer Reihe mit. 2018 ist er der CDU beigetreten, er ist kein Stadtratsmitglied, gehört aber als Sachkundiger Bürger dem Umweltausschuss des Rates an.
Ein hoher Bekanntheitsgrad in Hennef spricht für den Bestattungsunternehmer
Keuter sieht in ihm den Bürgermeisterkandidaten mit den besten Chancen. „Er war mein Plan A.“ Für ihn spräche, dass die Menschen sich bei ihm gut aufgehoben fühlten. Busse habe einen hohen Bekanntheitsgrad, ergänzte Schilling. Mit ihm, so Vizebürgermeister Thomas Wallau, werde betriebswirtschaftlicher Sachverstand ins Rathaus einziehen.
„Ich kenne viele Hennefer aus Bestatter-Kontakten“, sagte Busse, daraus habe sich viel Vertrauensvolles entwickelt. Seit 2001 ist der aus Siegburg stammende frühere Zeitsoldat mit seinem Unternehmen in Hennef ansässig. Ins Rampenlicht traten er und seine Frau Eva in der Karnevalssession 2018/2019 als Hennefer Prinzenpaar. Die Eheleute engagieren sich unter anderem für die Bürgerstiftung Altenhilfe.
Busse war als Offizier der Luftwaffe Dienststellenleiter und für Optimierungsprozesse im IT-Bereich zuständig. Er bildete sich in verschiedenen Studiengängen mit den Schwerpunkten Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, Personal, Verwaltung, öffentliche Finanzen und IT-Technik weiter, ehe er sich, dem Beispiel seiner Eltern folgend, als Bestatter selbstständig machte.
„Mir ist bewusst, dass der öffentliche Sektor nicht allein unter betriebswirtschaftlichen Handlungsmaximen geführt werden darf“, sagt Busse. „Trotzdem bieten sich in genau diesem Bereich unsere Chancen, die begrenzten Mittel besser einzusetzen und zu verteilen.“
Attraktivere Hennefer Innenstadt und Friedhofsgebühren als Themen
Die hohen Friedhofsgebühren der Stadt Hennef sind trotz einer Absenkung vor anderthalb Jahren für Busse ein Thema, dem er sich weiter widmen will. „Da sind wir noch lange nicht durch.“ Ein anderes Hennefer Problem seien die Verkehrsströme und die Parksituation in der Innenstadt, „die attraktiver zu machen, das habe ich im Blick“.
Die aktuelle Konstellation im Stadtrat mit einem Mehrheitsbündnis von CDU, FDP und Unabhängigen und dem von der SPD gestellten Bürgermeister empfindet der 56-Jährige als „ein Patt, das mehr bremst“. „Man kann es besser machen“, das sei jetzt sein Plan.