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Fußball-MittelrheinligaFC Hennef holt Duo aus Siegburg

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Tarik Dogan (vorne) vom SSV 04 jubelt künftig nur noch im Trikot des FC Hennef 05. 

Siegburg/Hennef – Transfers zwischen den Fußball-Mittelrheinligisten Siegburg 04 und Hennef 05 haben fast schon Tradition. Auch im Sommer werden wieder Spieler ins Trikot des Erzrivalen schlüpfen. Dabei müssen die 04er zwei Stammkräfte ziehen lassen: Neben Masahiro Fujiwara (21) wechselt auch Tarik Dogan (25) in den Anton-Klein-Sportpark. SSV-Trainer Bünyamin Kilic nimmt es sportlich: „Wenn Spieler den nächsten Schritt gehen wollen, muss man das akzeptieren. Ich hätte ihnen nicht zu einem ligainternen Wechsel geraten, aber früher oder später wird man sie ganz sicher in der Regionalliga sehen.“

Vor allem Dogan sei „nur schwer zu ersetzen. Tarik ist quasi unser Mann der Saison. Wenn man an Siegburg 04 denkt, denkt man zwangsläufig auch an ihn. Bei uns ist er zu einem Topspieler gereift.“ Auch Sportchef Oliver Bonato räumt ein: „Tarik ist ein Anführer, sein Weggang ist ein schwerer Verlust.“

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Im Hennefer Lager freut man sich auf die Verstärkung. Der Sportliche Leiter Dirk Hager bezeichnet Abwehr-Allrounder Dogan als „Winner-Typen“, während Coach Sascha Glatzel konstatiert: „Tarik ist einer der besten Defensivakteure der Liga. Nicht zuletzt seine Kopfballstärke wird uns guttun.“ Fujiwara traue er in Hennef „locker eine zweistellige Anzahl an Treffern und Assists“ zu. Selbst in dieser Spielzeit verbuche der Japaner bislang vier Tore und zehn Vorlagen – „und das als Außenverteidiger“. In der Vorsaison stürmte Fujiwara noch auf dem Flügel und traf fünf Mal in vier Partien.

Beim FCH ist der 21-Jährige fest für die Abteilung Attacke vorgesehen: „Für mich ist Masa ein unterdurchschnittlicher Abwehrspieler, aber ein herausragender Offensivmann. Sein Speed, Drang zum Tor und seine Standards sind Extraklasse.“

Obwohl auch Kapitän Dennis Eck (31) den Klub berufsbedingt verlässt, ist Bonato davon überzeugt: „In der nächsten Saison werden wir nicht schlechter aufgestellt sein als Hennef.“ Seine Zuversicht schöpft er nicht zuletzt aus den Zugängen. Darunter ist auch einer vom FCH, nämlich Eladan Islamovic (20). Der Innenverteidiger war im Sommer vom Regionalligisten 1. FC Köln II nach Hennef gewechselt, sollte dort aber nur auf acht Einsätze kommen. „Eladan war häufig verletzt, ist aber ein Riesentalent“, sagt Kilic. „Er hat das Zeug zum Stammspieler.“

Das Gleiche gilt für Nishimura Hayate (23). Der Angreifer erzielte für das Landesliga-Schlusslicht TSV Windeck bereits zwölf Saisontore. „Er ist schnell, wendig und torgefährlich“, so der Coach. Und neben Rückkehrer Julian Fälber (27/TuS Mondorf) bereits der zweite neue Stürmer. Ein weiterer hat verlängert, nämlich Hendrik Strobl. Auch Keeper Michael Vogel und Nils Stephan bleiben dem SSV erhalten.

Nakanishi alias „Beton“

Mit einem Akteur kann man nur bis zum Winter planen. Dann nämlich muss der erst unlängst verpflichtete Kotaro Nakanishi (21) studienbedingt wieder nach Japan. Bei seinem Startelf-Debüt gegen Arnoldsweiler (5:2) überzeugte der Verteidiger auf ganzer Linie. „Er geht resolut in die Zweikämpfe“, sagt Kilic. „Selbst ein Robin Schmidt ist im Training schon mehrfach an ihm abgeprallt.“ Von seinen Mitspielern wurde Nakanishi bereits „Beton“ getauft. Auch im Duell beim VfL Vichttal (So., 15.30 Uhr) dürfte er gesetzt sein. Wir wollen Platz sechs verteidigen“, so Bonato. Laut Kilic wäre in dieser Saison „mehr drin gewesen. Ohne die ständigen Ausfälle hätte ich uns Rang drei zugetraut.“ Dort steht Bergisch Gladbach, 20 Punkte vor Siegburg und nur zwei hinter Hennef.

Acht Unterschriften

Der FCH will nach dem 1:5 beim Spitzenreiter 1. FC Düren zumindest Vizemeister werden. Auch um für den Fall gewappnet zu sein, dass der Tabellenführer keine Regionalliga-Lizenz erhält. „Wir haben das 1:5 schnell abgehakt“, versichert Glatzel vor der Partie gegen Fortuna Köln II (So., 15 Uhr). „Es ändert nichts daran, dass wir die stärkste Saison seit meiner Ankunft 2017 spielen.“ Auch deshalb haben schon acht Akteure verlängert, von denen in Düren sieben von Beginn an spielten. Die Zugänge Dogan und Fujiwara dürften den Kampf um die Startelfplätze zusätzlich anheizen.