- Es war die dritte Auflage der Historischen Rheinischen Christophorus-Fahrt.
- Rund 100 Oldtimer nahmen an der Parade teil.
- Mehr als 200 freiwillige Helfer sorgten für einen reibungslosen Betrieb.
Ruppichteroth – Zugegeben, es sind mitunter ordentliche Stinker, die da am Samstagnachmittag im Schritttempo durch Schönenberg rollen. Über dem Ort liegt der satte Klang von Motoren und der Geruch von Kraftstoff und Abgasen. Und so manches der automobilen Schätzchen, die nach einer vierstündigen touristischen Ausfahrt durch die reizvolle Landschaft der Umgebung auf der Zielgerade vorfahren, dürfte wohl kaum die geltenden Abgasgrenzwerte erfüllen. Den vielen Besuchern, die am Wochenende nach Ruppichteroth gekommen sind, ist das allerdings relativ egal. Sie verfolgen die Parade der Oldtimer bei der inzwischen dritten Auflage der Historischen Rheinischen Christophorus-Fahrt mit glänzenden Augen, schussbereiten Kameras und Smartphones und mit viel Applaus.
Automobiles Open-Air-Museum
Das für den normalen Verkehr gesperrte Zentrum Schönenbergs wird für zwei Tage zum Open-Air-Museum der Automobilgeschichte. Zu jedem der rund 100 teilnehmenden Fahrzeuge, die von Bürgermeister Mario Loskill einzeln mit einer Deutschland-Fahne begrüßt werden, weiß Moderator Christoph Schmidt eine Geschichte zu erzählen: Zur 350 PS starken Chevrolette Corvette Baujahr 1967 und dem 1939 gebauten Steyr 220 Cabriolet „Forelle“ ebenso wie zum Chrysler GM Roadster, zum Opel Blitz in der Feuerwehr-Version und zum eleganten cremefarbenen Benz Roadster von 1921, dem ältesten Fahrzeug im Teilnehmerfeld. Schmidt schildert die Entstehungsgeschichte jedes Fahrzeugs und seine Rolle in der Motorsport-Geschichte, erläutert die Unterschiede der Karosserie-Versionen und die technischen Weiterentwicklungen der Modelle.
Fast keine Frage bleibt unbeantwortet und wenn doch, stehen die stolzen Besitzer der Oldtimer, die ihre chromblitzenden Schätze nach der Ankunft im Ort zu beiden Seiten der Rathausstraße ausstellen, für Nachfragen und für weitere Fotomotive bereit. Dass das alles klappt und in geregelten Bahnen verläuft, dafür sorgen am Rand des Geschehens mehr als 200 freiwillige Helfer.
Abgerundet wird die Historische Rheinische Christophorus-Fahrt, deren Medienpartner der Rhein-Sieg-Anzeiger ist, durch Ausstellungen mit historischen Traktoren und Feuerwehrfahrzeugen, eine historische Bilderausstellung des Bürgervereins Schönenberg, eine mobile Oldtimerbücherei und Markt für Oldtimer-Ersatzteile. Das musikalische Rahmenprogramm versetzt die Besucher unter anderem mit einer Rock’n’Roll-Show der Bröltalpänz und mit Rockabilly mit der Westerwälder Band „Christine“ zurück in die 50er Jahre, als viele der gezeigten Oldtimer als Neuwagen über die Straßen rollten.
www.christophorusfahrt.de
Der heilige Christophorus
Die Historische Rheinische Christophorus-Fahrt nimmt Bezug auf die Motorsportgeschichte der Region. Der Motorsportclub Schönenberg initiierte Ende der 40er Jahre den Bau einer Motocross-Strecke, die weit über die Region hinaus bekannt wurde. Die damals zelebrierte „Christophorus-Segnung“ der Fahrzeuge lockte mehr als 10 000 Besucher ins Bröltal.
Der heilige Christophorus ist einer der 14 Nothelfer und Patron der Kraftfahrer. Jeder Teilnehmer der Christophorus-Fahrt erhält als Schutzmedaille traditionell eine Christophorus-Medaille.