12 Uhr mittags am Rhein in WesselingDie Rheinschwan-Fähre tingelt zwischen den Ufern
- In unserer Sommerserie machen wir Momentaufnahmen in der Region.
- Wir besuchen in den Ferien belebte und einsame Orte – und beobachten, was dort geschieht.
Wesseling – Es ist richtig was los am Mittag im Rheinpark. Am Fähranleger des Rheinschwans sitzen die Menschen auf den modernen, aus Holz, Stahl und Beton gestalteten Parkbänken neben dem Wartehäuschen in der Sonne.
Wie von einer Loge aus können sie von dort der Betriebsamkeit auf dem Fluss zusehen. Große Frachtschiffe ziehen mit tiefbrummenden Motoren schwerfällig stromaufwärts. Wesentlich leichter haben es die gewaltigen Containerschiffe, die stromabwärts auf Deutschlands größtem Fluss unterwegs sind. Dagegen springt die prächtige kleine Motorjacht beinahe über die Wellen.
Die „Rheinschwan“ bringt Gäste von Wesseling über den Rhein
Majestätisch und nahezu geräuschlos gleitet die „Rheinschwan“ über die breite Wasserstraße. Die Fähre bringt die Passagiere über den Rhein von Wesseling nach Niederkassel. „Hurra – die Fähre ist noch da. Los, haut rein, beeilen wir uns“, spornt ein junger Mann eine Gruppe von Gleichgesinnten an, als er auf dem Leinpfad radelnd die Fähre am Anleger erspäht.
Noch einmal treten die jungen Leute voll in die Pedale. Geschafft! Kaum, dass die Radler-Gruppe wenige Augenblicke später ihre Fahrräder über die Gangway an Bord des Fährschiffes schieben, legt es auch schon wieder ab.
Fähre fährt zwischen Wesseling und Niederkassel hin und her
Von der nahen Kirche St. Germanus läutet es in diesem Augenblick zu Mittag. 12 Uhr. Und das Geläut ist noch nicht ganz verklungen, da ist die „Rheinschwan“ bereits am knapp 500 Meter entfernten Ziel am rechten Rheinufer angekommen. Dort müssen sich dann auch die jungen Leute ordentlich ins Zeug legen, um ihre Fahrräder die steile Rampe hinauf auf den Radweg zu schieben. Mit neuen Passagieren setzt das Fährschiff wenig später erneut nach Wesseling über.
Die bunten Fähnchen, die wie an einer Leine vom Bug hoch über der weit geöffneten Glasüberdachung bis zum Heck gespannt sind, flattern im Fahrtwind. Wer jetzt die Augen schließt, der kann sich weit weg träumen. Erinnern die frische nach Wasser duftende Brise die durch den Rheinpark weht, das zarte Plätschern der Rheinwellen und das Geschrei der Möwen doch ein bisschen ans Meer.
Wolken wie Wattebausche
Wie gemalte Wattebausche sehen die weißen Wolken am ansonsten blitzblauen Himmel aus. Längs entlang des Rheinparks an der Uferböschung vorbei ist ein Geländer montiert, das an eine Schiffsrehling erinnert. Pärchen haben daran Vorhängeschlösser befestigt und sich so ein kleines Andenken geschaffen.
„Da, schau doch mal, die Möwen tanzen ja richtig in der Luft“, ruft ein Junge, der mit seinen Eltern und Großeltern im Rheinpark unterwegs ist. Und als hätten die Vögel es gehört, bieten sie ihren Zuschauern im nächsten Moment eine kleine Showeinlage.
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Steil steigen die Flugkünstler in die Lüfte und lassen sich dann wie Steine ins Wasser fallen. Umschwärmt ist aber auch die Fähre. Einem geheimen Kommando folgend nehmen einige Möwen Kurs auf das Schiff, das seinem Auftrag folgend, längst wieder unterwegs ist.