Die Unfallkommission des Rhein-Erft-Kreises hat ein Viertel der Stellen im Straßenverkehr, die als gefährlich galten, entschärfen können.
In der Kommission arbeiten Fachleute vieler Behörden zusammen und erarbeiten gemeinsam Verbesserungsvorschläge.
Und manchmal lassen sich Gefahrenpunkte mit ganz einfachen Mitteln entschärfen.
Rhein-Erft-Kreis – Die Carl-Schurz-Straße in Erftstadt-Liblar tauchte in den vergangenen Jahren immer wieder mal in den Unfallberichten der Polizei auf. Auffällig häufig dabei: Unfälle mit Radfahrern an der Ecke der Köttinger Straße. Autofahrer, die von der Carl-Schurz-Straße ausfuhren, achteten oft nicht auf Radfahrer, die allerdings hier Vorfahrt haben.
Bei der Ecke handelt es sich – ebenso wie bei der Ecke Carl-Schurz-Straße/Bahnhofstraße – um eine Unfallhäufungsstelle. Die Anzahl der Unfälle innerhalb eines Jahres, aber auch die Unfallbeteiligten machen einen Unfallort zum Unfallschwerpunkt: Werden Menschen getötet oder schwer verletzt, sind Fußgänger und Fahrradfahrer verwickelt, sind die Behörden besonders aufmerksam. Und an diesem Punkt kommt die Unfallkommission des Kreises ins Spiel.
Die Kreisverwaltung hat nun einen großen Erfolg der Unfallkommission vermeldet: Zwölf von 48 Unfallhäufungsstellen gelten nicht mehr als auffällig, nachdem die Behörden eingeschritten sind. „Dies ist angesichts der großen Verkehrsdichte im Kreis eine besonders positive Entwicklung“, teilt der Kreis mit.
HürthL 92/ L 183/ LortzingstraßeKerpenL 122/ L 277 (Kreisel)
PulheimL 183/ K 25/ K 24 (Rathauskreuzung)L 183 Bonnstraße/ Am Golfplatz
WesselingUrfelder Straße/Rheinstraße
Nachdem etwa die Carl-Schurz-Straße in Liblar von der Einmündung Köttinger Straße bis zur Einmündung Bahnhofstraße in eine Einbahnstraße umgewandelt wurde, gibt es hier keine Probleme mehr. „Ein Beschluss der Unfallkommission hat einen hohen Stellenwert“, sagt Kreisordnungsdezernent Martin Gawrisch.
Neue Verkehrsschilder oder -markierungen, geänderte Verkehrsführungen oder auch einfach nur ein Rückschnitt von Sträuchern – es gebe eine Reihe von Möglichkeiten, auf die sich die Kommission verständigen könne.
Ein weiteres Beispiel für die Beseitigung einer Unfallhäufungsstelle in Pulheim-Freimersdorf, dieses Mal mit ganz simplen Mitteln: An der Bonnstraße wurde in Höhe des Golfplatzes das Grün kräftig zurückgeschnitten, um die Sicht zu verbessern, zudem kontrolliert der Kreis an dieser Stelle vermehrt die Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Mit Erfolg, wie der Kreis vermeldet.
In der Unfallkommission vertreten sind das Straßenverkehrsamt des Kreises, das Ordnungsamt und das Amt für Straßenbau und Verkehr, die Kreispolizeibehörde, die Bezirksregierung Köln, der Landesbetrieb Straßen NRW sowie die jeweilige Kommune, in deren Gebiet der Unfallschwerpunkt liegt.
Sie schauen sich die Unfallstellen an, bewerten die Lage und beschließen, falls möglich, Maßnahmen, um künftig ähnliche Unfälle an dieser Stelle zu verhindern. Bereits im vorigen Jahr hatte die Kreisunfallkommission die Entschärfung von zehn Unfallhäufungsstellen vermelden können.