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KommentarDie Stolpersteine in Pulheim waren längst überfällig

Lesezeit 1 Minute
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Gunter Demnig lässt die Messingplatten ins Pflaster ein.

  1. Am Mittwochnachmittag hat der Bildhauer Gunter Demnig sechs Messingplatten vor dem Haus Nettegasse 11 in das Pflaster eingelassen.
  2. Die Stadt hatte das Vorhaben in den vergangenen Jahren immer wieder abgelehnt.
  3. Ein Kommentar.

Pulheim – Es war längst überfällig, dass auch die Stadt Pulheim mit Stolpersteinen an die Jüdinnen und Juden, die Opfer der Nazis geworden sind, erinnert. Chapeau, dass sich die Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums hartnäckig und konsequent für das Projekt eingesetzt haben.

Die Stadt Pulheim hat mit der renommierten Kunstreihe Synagogenprojekt ihre eigene Erinnerungskultur geschaffen. Aber nicht jeder Bürger bringt die Kunstaktionen in dem ehemaligen Gebetshaus in Stommeln mit dem Gedenken an die Opfer in Verbindung.

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Unumstritten ist das Projekt des Bildhauers Gunter Demnig nicht. Ein Argument, das Kritiker dagegen vorbringen, lautet: „Das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus wird mit Füßen getreten.“ Das sehen Befürworter der Aktion ganz anders. Sie berichten davon, dass sie beim Anblick eines Stolpersteins innehielten und sich an die Gräuel und die Willkür des NS-Terrors erinnerten. Oft mit Schrecken, weil ihnen schlagartig bewusst geworden ist, dass Menschen just an dem Ort, an dem sie nun stehen, aus dem Leben gerissen wurden.

Es ist unerlässlich, die Erinnerung wach zu halten, sich gegen Intoleranz, Hass und Antisemitismus und für Menschenrechte und Frieden einzusetzen.