Nachdem die Kunsttage 2023 kleiner ausgefallen waren, geht es wieder eine Nummer größer. Besucher und Aussteller sind voll des Lobes.
1000 Jahre AbteiKunsttage in Brauweiler verzeichnen Besucherrekord
Heavy Metal im Prälaturhof – das hat die altehrwürdige Abtei in ihren 1000 Jahren noch nicht erlebt. Das freche Erdferkel, der faule Tourist und eine zarte Edelstahlfigur mit dem Namen „Vertrauen“ sind stumm, aber Gabi Meyer aus Köln-Esch ist umso gesprächiger. „Die würde ich mir glatt in den Garten stellen“, sagt sie begeistert zu Ehemann Fred. „Die Skulpturen sind super, total dynamisch.“
Das freut auch den Künstler. Peter Ratz eilt herbei und erklärt seine Kunstwerke. „Bei dem Erdferkel hat mich Paulchen Panther inspiriert“, sagt er. „Ich bin zum ersten Mal bei auf den Kunsttagen Rhein-Erft. Das ist ja eine Traumkulisse hier und die Kunst ist durchweg hochkarätig. Ich bin richtig happy.“
Zum ersten Mal ertönt bei den Kunsttagen Rhein-Erft auch Musik
Wie Peter Ratz aus Mechernich in der Eifel geht es vielen in der Abtei. Das Ambiente ist traumhaft, Kunst und Kunstinteressierte haben die Gelegenheit, sich auszutauschen. Und die meisten Kunstwerke sind zu erschwinglichen Preisen zu erwerben. 38 Künstlerinnen und Künstler aus den unterschiedlichsten Genres sind im Jubiläumsjahr der Abtei dabei.
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Skulpturen, Gemälde, Fotografien, Grafik, Malerei … und zum ersten Mal ertönt auch Musik. Zum Rheinischen Posaunentag kamen rund 450 Bläser aus ganz NRW. „Es gibt Workshops, gemeinsame Konzerte und abends eine Serenade“, erklärt Posaunist David Bernds aus Bochum. „Wir bereichern uns gegenseitig“, freut sich Engelbert Schmitz, Leiter des Kulturamtes Rhein-Erft.
In den historischen Räumen erklärt die Künstlerin Ulla Schüller aus Köln den Kunstinteressierten ihr Werk mit dem Titel „Rursee, Talsperre“. „Das Bild ist ziemlich schwer. Ich habe zunächst Dünensand aus Afrika und dann zehn Schichten unterschiedliche Farbe aufgetragen.“
Der Künstler Andreas Futter aus Schwäbisch Gemünd skizziert derweil im Marienhof Entwürfe neuer Werke, Moniqué Peperhamp schaut ihm dabei über die Schulter. „Wir sind extra aus den Niederlanden angereist“, sagt sie. „Schon zum siebten Mal, es ist so schön hier. Wenn ich die Werke von Andreas Futter sehe, denke ich sofort an Märchen und träume.“
Uwe Hahn begutachtet ein farbenprächtiges Gemälde des Reggae-Sängers Bob Marley. Praktisch, sagt er, sei er bereits Stammkunde. „Ich habe schon drei Gemälde der Künstlerin Regina Künzler gekauft“, gesteht er. Die Melange aus Traditionellem und Unkonventionellem und ihr unverwechselbarer Stil seien genau sein Ding. Die Künstlerin aus Pulheim-Stommeln freut sich. Zweimal war sie schon bei den Kunsttagen in der Abtei dabei. „Die Magie hier ist einmalig“, sagt sie.
Auch das Kunsthaus kaethe:k am Guidelplatz öffnete seine Türen. Besucher konnten einen Blick in die Ateliers werfen, in denen Künstler mit Einschränkungen leben und arbeiten. Im 1000. Jubiläumsjahr der Abtei zeigten sich die 36. Kunsttage Rhein-Erft von ihrer hochkarätigen und wandlungsfähigen Seite. Nahezu 1000 Kunstwerke seien präsentiert worden, erklärte Engelbert Schmitz stolz. „Das hohe Niveau der Kunsttage hat sich herumgesprochen", sagt er. „Wir freuen uns im Jubiläumsjahr über einen Besucherrekord von ca. 10.000 Kunstinteressierten.“
Geöffnet sind die Kunsttage Rhein-Erft in der Abtei Brauweiler auch am Sonntag, 8. September, 11 bis 18 Uhr. Während der Öffnungszeiten fährt ein Shuttlebus vom und zum Bahnhof Köln-Weiden-West.