Seit dem Fahrplanwechsel Mitte Juni fährt die Erftfahn (RB 38) nicht mehr von Bedburg über Bergheim und Horrem nach Köln durch, sondern endet in Horrem, wo ein Umstieg auf andere Bahnen erforderlich ist.
Gleschs Ortsbürgermeister Volker Schäfer testete die Bahn nun.
Vor allem am Wochenende gab es dabei unschöne Probleme.
Bedburg/Bergheim – Durchwachsene Erfahrungen machte Volker Schäfer, Ortsbürgermeister von Glesch, mit den neuen Regelungen für die Erftbahn, der RB 38. Seit dem Fahrplanwechsel Mitte Juni fährt der Zug nicht mehr von Bedburg über Bergheim und Horrem nach Köln durch, sondern endet in Horrem, wo ein Umstieg auf andere Bahnen erforderlich ist. Werktags habe das in dieser Woche relativ gut funktioniert, berichtet Schäfer. Die Züge aus Bedburg laufen auf Gleis 10 bei Horrem ein, die Treppe runter und eine Wartezeit von wenigen Minuten, und man sitze in der S-Bahn nach Köln. „Das geht“, meint Schäfer, auch wenn der frühere Zustand – die Durchfahrt der Erftbahn bis nach Köln – natürlich komfortabler sei.
Doch am ersten Sonntag nach der Fahrplanumstellung, dem 14. Juni, erlebten Schäfer und zahlreiche andere Fahrgäste eine schlechte „Überraschung der besonderen Art“, wie Schäfer es formuliert. „Ich wollte mich mit Freunden in Köln treffen und fuhr gegen 12.06 von Glesch aus ab.“ Doch der Zug hielt – nicht wie erwartet – in Horrem auf dem Gleis 10, sondern vielmehr auf Gleis 19, dem sogenannten Kurvenbahnsteig im hinteren Abschnitt des Horremer Bahnhofes, noch hinter den Park-and-Ride-Anlage im Gleisdreieck. „Ein Fußmarsch über den gesamten Parkplatz war angesagt“, berichtet Schäfer. Der Regionalzug nach Köln, der fünf Minuten später startet und den man von Gleis 10 leicht und schnell erreicht hätte, wurde so verpasst: „Obwohl wir im Laufschritt eilten, sahen wir nur noch die Rücklichter.“ Das alles bedeutete eine Zwangspause von noch einmal 20 Minuten, ehe der nächste Zug nach Köln den Bahnhof erreichte.
„Die Bahn in letzter Minute erreicht.“
Bei der Rückfahrt von Köln nach Bedburg sei es ähnlich gewesen. In Horrem angekommen habe der vermeintlichen Anschlusszug bereits auf Gleis 10 gestanden. Doch andere Fahrgäste hätten ihn darüber aufgeklärt, dass der Zug nach Bedburg vom Kurvenbahnsteig abfahre. Schäfer: „Keine Hinweise seitens der Bahn, also wieder im Sturmschritt über den gesamten Parkplatz, die Bahn in letzter Minute erreicht.“ Die nächste Bahn nach Bedburg wäre erst eine Stunde später gefahren.
Schäfers Fazit ist eindeutig: Es sei eine Unverschämtheit, wie die Bahn mit ihren Kunden umgehe. Am Bahnhof Horrem fehlten deutliche Hinweise, infrage kämen auch Lautsprecherdurchsagen, von wo aus die Züge nach Bedburg starteten und wo sie ankämen.
Ein Bahnsprecher nahm zu den Vorwürfen des Ortsbürgermeisters Stellung: So sollten die Züge aus Bedburg kommend grundsätzlich auf Gleis 10 ankommen, mit Ausnahme eines Zuges morgens und abends, der bis Köln durchfahre und umgekehrt. An dem betreffenden Sonntag seien aufgrund eines Planungsfehlers aber einige Züge nach Gleis 19 geleitet worden. Hierfür bitte man um Entschuldigung. „Der Fehler sollte aber zwischenzeitlich behoben sein.“