Kerpen-Horrem – Die Situation im Obdachlosenheim Am Wolfsberg in Horrem muss nach Ansicht der SPD-Fraktion dringend verbessert werden. Daniel Dobbelstein, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Horrem/Neu-Bottenbroich, Andreas Nagel, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Kerpen-Mitte/West und Heinz Krüll, Vorsitzender des Sozialausschusses, haben nun einen entsprechenden Antrag vorgelegt, der in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, am Dienstag, 12. März, 17 Uhr, diskutiert werden soll.
Sie fordern darin unter anderem, alle Wohneinheiten in dem Haus zu renovieren und mit eigenen Dusch- und Waschgelegenheiten auszustatten. Die dafür benötigten 110 000 Euro müssten zusätzlich im Haushalt bereitgestellt werden.
Nicht nur Wohnungen müssen renoviert werden
Wie die SPD-Politiker ausführen, sei es noch „wohlwollend“, wenn man den aktuellen Zustand der Obdachlosenunterkunft als „erbärmlich“ bezeichnen würde. „Selbst für eine solche Unterkunft, die naturgemäß niedrigstem Standard entspricht, ist ein zentrales Badezimmer nicht zuzumuten, das nur über das Außengelände erreichbar ist und von bis zu 36 Personen in sechs Wohneinheiten genutzt werden muss.“
Dabei müssten nicht nur die Wohnungen renoviert werden. Auch das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes müsse verbessert werden, schon allein, um den Anwohnern des Heimes etwas entgegenzukommen.
Unterbringung in Wohncontainern prüfen
Ziel müsse es sein, in zwei Dritteln der Wohnungen Familien unterzubringen. Für alleinstehende Männer solle die Stadt anderswo Unterkünfte schaffen. Dafür könnten Wohnungen gekauft werden, was in den nächsten Jahren rund 250 000 Euro kosten würde. Diese Summe solle ebenfalls – unter dem Vorbehalt eines Sperrvermerkes – im Haushalt bereitgestellt werden.
Solange diese Wohnungen nicht zur Verfügung stehen, sollte eine Unterbringung in leerstehenden Wohncontainern geprüft werden. „Damit könnte die Situation schnell und unbürokratisch entschärft werden.“ Die Verwaltung soll nun prüfen, unter welchen rechtlichen Vorgaben die vom Land bezuschussten und deshalb vermutlich auch zweckgebundenen Flüchtlingscontainer für die Unterbringung von Obdachlosen „umgewidmet“ werden können.