Kerpen-Sindorf – Sindorf ist mit mehr als 18.000 Einwohnern Kerpens mit Abstand größter Stadtteil. Da kann es schon mal zu Verkehrsproblemen kommen, besonders, wenn im Herzen der großen Siedlung gebaut wird. So ist das derzeit am Bahnhofs- und dem Marga- und Walter-Boll-Platzes. Weil dort seit Monaten an einem großen Gebäudekomplex gearbeitet wird, wurde die Verkehrsführung geändert. Dadurch wurde die Goethestraße zu einer Einbahnstraße. Das gefällt den Anliegern dort, denn es gibt weniger Verkehr. Jedoch müssen viele Sindorfer Umwege in Kauf nehmen. Da ist ein Kompromiss gefragt.
Der scheint nach einer von Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bröcker (SPD) kürzlich einberufenen Bürgerversammlung in der Sindorfer Ulrichschule nun gefunden zu sein.
Hermann-Lönst-Straße in Kerpen gesperrt
„Die Hermann-Löns-Straße ist durch den ersten Baukomplex temporär gesperrt, sodass die Verkehrsführung sich für viele ändert. Das Ziel war, den Schleich- und Ausweichverkehr über diese Straße zu beenden. Viele hatten sie zuvor genutzt, um den Berliner Ring mit seinen zahlreichen Rechts-vor-links-Regelungen zu umfahren und zügiger zu ihren Zielen in Sindorf zu kommen“, erläutert Bröcker bei einem Ortstermin.
Vielen in diesem Abschnitt gefiel diese Lösung, sodass schon Rufe und Vorschläge der CDU gekommen seien, diese temporäre Lösung dauerhaft beizubehalten. Doch Bröcker verweist auf die rechtlichen Aspekte: „Ich bin bei dieser Sache völlig offen, wie es ausgeht, aber man darf nicht einfach so eine Einbahnregelung schaffen. Das sieht das Gesetz nicht vor. Deshalb muss diese vorübergehende Sonderlösung nach dem Ende der Bautätigkeit wieder beendet werden.“
Weitere Arbeiten in Kerpen stehen an
Wolle man die Übergangslösung dauerhaft einrichten, müsse damit entweder eine Gefahrenlage entschärft oder der allgemeine Verkehrsfluss verbessert werden.
Nun stehen nach dem Abschluss des Wohnkomplexes aber gleich in der Nähe weitere Arbeiten an, wie Bröcker weiß: „Dort wo jetzt der provisorische Fahrradabstellplatz steht, soll auch noch gebaut werden.“ Um ein ständiges Hin und Her bei der Verkehrsführung zu verhindern, schlägt Bröcker vor, die bisherige Straßenführung einschließlich der Einbahnregelung auf der Goethestraße noch solange weiter zu behalten, bis auch das neue Gebäude zwischen Bahnhof und Marga-und-Walter-Boll-Platz fertiggestellt worden ist. Genehmigungs- und Bauzeit zusammengenommen rechnet der Ortsvorsteher mit „mindestens zweieinhalb Jahren“ von nun an gerechnet.
Doch auch über die Zeit danach hat er sich schon Gedanken gemacht: „Wenn alle Bauvorhaben durch sind, soll die Stadt Verkehrsmessungen machen und dann feststellen, wie man die Verkehrssituation in dieser zentralen Lage von Sindorf allgemein verbessern kann.“
Mit dieser Einschätzung stehe er nicht allein, so Bröcker. Auch die Teilnehmer an der Informationsveranstaltung hätten signalisiert, dass sie mit dieser Übergangslösung und danach einer für alle tragbaren Verkehrsführung in die zentralen Sindorfer Wohngebiete leben könnten.