Kerpen/Kerpen-Horrem – Den Leerständen in der Innenstadt entgegenwirken und städtische Zentren aufwerten: Das sind zwei Kernziele des von der Stadt Kerpen in Auftrag gegebenen Zentrenmanagements. Damit sollen zunächst vor allem die Stadtzentren Kerpen und Horrem attraktiver gemacht werden, auch Bürgerinnen und Bürger sollen maßgeblich an der Gestaltung beteiligt werden.
Kirsten Riedel und Sascha Diemer von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) stellten das Konzept für ein Zentrenmanagement und einen Maßnahmenkatalog vor. Sie erläuterten das Vorgehen bei der Konzepterstellung und gingen näher auf die Maßnahmen ein, die in den nächsten Monaten auf die Stadt zukommen sollten. Hierbei spielen vor allem der Stiftsplatz und der Friedrich-Ebert-Platz eine große Rolle.
Händler und Gastronomie beteiligt
„In unserer Analysephase haben wir uns die Zentren Kerpen und Horrem genauer angeschaut, haben Stärken und Schwächen eruiert und welche Möglichkeiten es in der Gastronomie und im Handel gibt, diese Zentren attraktiver zu machen,“ sagte Kirsten Riedel.
Auch mit Akteuren wie Händlern und Gastronomen vor Ort sowie Bürgerinnen und Bürgern seien Gespräche und Workshops geführt worden, um das „Entwicklungspotenzial“ der Plätze auszuarbeiten. „Das Ergebnis ist, dass wir einen guten Nutzungsbestand sehen durch den Inhabergeführten Einzelhandel, das birgt Potenzial, um die Zentren zukünftig gut zu präsentieren“, so Riedel. Doch es gebe auch sehr viele insbesondere kleinere Leerstände, die angegangen werden müssten.
Plätze sollen grüner werden
Die Akteure und Bürgerinnen und Bürger sowohl in Kerpen als auch in Horrem sähen vor allem Bedarf in einer grüneren Gestaltung der beiden Plätze. „Sie wollen, dass der Aufenthalt dort angenehmer wird, mit Sitzmöglichkeiten und ähnlichem. Außerdem bieten die Plätze eine gute Möglichkeit für Events und Veranstaltungen“, sagte Riedel. Möglich für die Gestaltung wären laut Verwaltung hier Stadtbäume in Kübeln, generationengerechte Möblierung wie Liegen und Bänke. Spielgeräte für Kinder sowie Wasserstellen, Kunstobjekte und Street-Art.
Nach Angabe der Repräsentanten der GMA müsse man als Sofortmaßnahmen einerseits die Leerstände angehen, indem man über den „Verfügungsfonds Anmietung“ leerstehende Ladenlokale stark vergünstigt an neue Akteure vermieten kann, mit der Stadt als Zwischenmieterin. Außerdem müssten die Außenkommunikation und das Marketing verbessert werden. Das heiße auch, dass man bewusst die Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung der Stadtteilzentren beteiligt. Auch die Begrünung sei ein wichtiger Faktor, um schnell die Attraktivität zu steigern.
Für das Projekt des Zentrenmanagements hat die Stadt im Rahmen des Sofortprogramms zur Stärkung der Innenstädte und Zentren des Landes 694 890 Euro an Fördergeld erhalten. Diese stehen laut Verwaltung inklusive eines Eigenanteils von zehn Prozent zur Verfügung, um das Zentrenmanagement aufzubauen und die Qualität der Innenstädte zu erhöhen. Das Förderprogramm ist bis Ende 2023 befristet, demnach müssen die Maßnahmen und Entscheidungen für das Zentrenmanagement zügig umgesetzt werden.