Kerpen-Sindorf – Wenn die Ampel an der Kreuzung mit der Hüttenstraße auf Rot schaltet, bilden sich schnell Staus in beide Richtungen. Dabei sei es erst Mittag, sagt Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bröcker. „Richtig schlimm ist es auf der Kerpener Straße erst zu den Stoßzeiten. Zwischen 6 und 8 Uhr sowie zwischen 16 und 17 Uhr. Und am Abend kommen die Raser mit ihren getunten Auspuffanlagen.“ Zeitweise werde die Straße befahren wie eine Bundesstraße. Um den Verkehr in der Ortsmitte zu reduzieren, soll nun ein Konzept erarbeitet werden.
Ortsverband diskutiert Bürgervorschläge
Bereits beim Bürgerforum vor zwei Wochen sprachen viele Sindorfer die Probleme auf der Kerpener Straße an: Zu viel Verkehr, zu hohes Tempo, zu viel Lärm durch Autos. Viele Bürgerinnen und Bürger lieferten gleich Lösungsvorschläge mit. Die will Ortsvorsteher Bröcker nun zunächst mit dem Ortsverband der SPD sammeln und ausarbeiten.
Einer der am häufigsten genannten Vorschläge: Eine Sperrung der Kerpener Straße zwischen Fuchsiusstraße und Hüttenstraße. So soll in der Sindorfer Mitte eine Fußgängerzone entstehen. „Die Durchfahrt muss unattraktiver werden“, erläutert Bröcker. „Wenn die Autobahn und die Erfttalstraße verstopft sind, weicht bisher der ganze Verkehr auf die Kerpener Straße aus.“ Von der Eisenbahnbrücke bis zum Kreisverkehr im Süden gebe es dann Stau. „Und das wirft auch noch den Ringbus aus dem Takt.“
Öffentliche Verkehrsmittel sind in Sindorf derzeit also keine Lösung für die Bürger. Dabei ist es Bröckers Ziel, dass die Sindorfer für kleine Erledigungen wie den Bankbesuch auf das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr umsteigen.
Eine Fußgängerzone könnte aber auch Probleme mit sich bringen. Der Verkehr aus den Wohngebieten am Rand von Sindorf muss dann zu den Einkaufszentren im Norden und Süden des Ortes umgeleitet werden. Und ob der Einzelhandel entlang der Kerpener Straße eine Fußgängerzone akzeptiert, muss auch noch überprüft werden. Er habe die Händler zum zweiten Bürgerforum eingeladen, sagt Bröcker. „Aber bisher kam noch keine Antwort.“
„Uns fehlt das Personal, um alles zu kontrollieren“
Auch über die Einführung eines Tempolimits von 30 Kilometern pro Stunde in ganz Sindorf denkt Bröcker nach. „Die Raser wird das aber leider nicht vom Rasen abhalten. Und uns fehlt das Personal, um alles zu kontrollieren.“
In einem zweiten Bürgerforum sollen die ausgearbeiteten Ideen erneut mit den Bürgern diskutiert werden. Vorstellen könne er sich etwa eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Stadtverwaltung, sagt Bröcker.