Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bröcker erhörte und diskutierte die Anliegen der Anwohner.
Vor allem die engen Straßen und vielen Raser machen den Anwohnern zu schaffen.
Bröcker möchte nun dafür sorgen, dass sich die Eltern keine Sorgen mehr um ihre Kinder machen müssen.
Kerpen-Sindorf – Mehr Bürger als erwartet waren der Einladung des Ortsvorstehers zum Bürgerforum in der Awo-Begegnungsstätte Hegelstraße gefolgt. Die Sindorfer eint der Ärger über eines der größten Probleme des Kerpener Stadtteils: der Verkehr.
Eingeladen hatte Hans-Jürgen Bröcker, um Lösungsvorschläge der Anwohner zu sammeln. Vor allem drei Straßen waren Gesprächsthema: Heppendorfer Straße, Nordstraße und Kerpener Straße. Den Anwohnern der Kerpener Straße machen nächtlicher Lärm und rasende Autofahrer zu schaffen. Eine Bürgerin, die in einer Mietwohnung an der Kreissparkasse wohnt, klagte über Autokorsos, laute Busse und Lastwagen.
Angst um die Kinder
Besonders problematisch sei es im Sindorfer Zentrum auf Höhe des Marga-und-Walter-Boll-Platzes, pflichtete ihr ein anderer Bürger bei. Beide forderten, dass dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 eingeführt wird.
Ähnliche Probleme haben die Anwohner der Heppendorfer Straße. Neben Lärm und starkem Verkehrsaufkommen erregen dort parkende Autos Unmut. Zwischen den Fahrzeugen, die auf der rechten Straßenseite parkten, seien oft keine Lücken, sagte eine Anwohnerin. Das würden entgegenkommende Fahrzeuge durch hohes Tempo ausgleichen. Lösungsvorschläge reichten von Parkverboten bis hin zu Tempolimits. Den Vorschlag, dort Ampeln zu errichten, lehnten die Bürger ab. Sie befürchteten dadurch Stau. Auch die Anwohner in der Nähe der Kreisstraße 19 sprachen sich gegen Maßnahmen aus, die zu stark in den Verkehrsfluss auf der Heppendorfer Straße eingreifen. „Dort fahren 6000 Fahrzeuge täglich, bei uns sind es 7800“, sagte ein Bürger. Darunter seien Autofahrer aus Ahe, die das Autobahnkreuz im Süden von Sindorf nutzen wollen.
Zu viele Raser
Auch kleinere Straßen sind von der Verkehrsproblematik betroffen. Die Falladastraße betreffend klagen die Sindorfer über Bahnpendler, die den Anwohnern Parkplätze wegnehmen. Anwohner der Nordstraße und der Emil-Nolde-Straße fürchten wegen der Raser um ihre Kinder.
Die Probleme seien überall in Sindorf ähnlich, sagte Bröcker. Es gebe zu viele Fahrzeuge im Ort. Hinzu komme der Durchfahrtsverkehr aus Horrem, Heppendorf und Ahe. „Wenn die Autobahn gesperrt oder verstopft ist, weichen die Autofahrer nicht auf die Erfttalstraße aus. Sie nutzen dann die Sindorfer Ortsmitte.“ Man müsse nun darüber nachdenken, wie die Verkehrsmenge reduziert werden könne. „Die Mitte von Sindorf muss unattraktiv für Autofahrer werden.“ Unterstützung bekam Bröcker für seine Aussage von nahezu allen Anwesenden – ein Vorschlag, generelles Tempo 30 einzuführen, wurde mit Applaus belohnt. Unüberlegt handeln wolle er aber nicht, sagte Bröcker. „Wir müssen die Bürger mitnehmen, bevor wir eine Entscheidung treffen. Jede Maßnahme betrifft uns Sindorfer schließlich auch selbst.“
Die Vorschläge will der Ortsvorsteher nun zunächst fraktionsintern in der SPD diskutieren. In etwa einem Monat soll dann ein zweites Bürgerforum in der Ulrichschule stattfinden. Dann sollen die Bürgerinnen und Bürger nach ihrer Meinung zu konkreten Vorschlägen gefragt werden.