Kerpen-Sindorf – Udo Taglieber ist etwas verärgert: Am Dienstagmorgen noch hatte der 54-jährige Sindorfer sein Fahrrad im umzäunten und somit vor Diebstählen geschützten Abschnitt der Fahrrad-Abstell-Anlage am S-Bahnhof Sindorf platziert. Als er gegen Mittag das Fahrrad wieder abholte, war die Umzäunung schon abmontiert. Sein Fahrrad stand im Freien, war aber immerhin noch da. „Und das alles ohne Info, wie es hier mit der Abstellanlage weitergeht“, sagt er.
Die Stadt will die Informationen nun umgehend nachholen: Noch am Dienstagabend sollten Flugblätter am Bahnhof verteilt werden, um die Fahrradfahrer darüber zu informieren, wie sie zukünftig ihre Räder am Bahnhof abstellen können. Die alte Anlage weiche „in Kürze“ dem neuen Gebäude „Sindorfer Höfe“, in dem 59 Eigentumswohnungen geplant sind.
Übergangslösung an der Thaliastraße
Schon ist an der Thaliastraße eine provisorische Radanlage aufgebaut, die als Übergangslösung dienen soll. „Das Schließsystem aus der alten Anlage wird in das Provisorium eingebaut“, erläutert der städtische Verkehrsplaner Guido Ensemeier. Radfahrer, die einen Schlüssel für die alte Anlage haben, können diesen auch für das Provisorium nutzen.
Dieses werde wie die alte Anlage einen allgemein zugänglichen und einen absperrbaren Teil haben. Der Umbau der Schließanlage könne ein paar Tage dauern, so Ensemeier. „In dieser Zeit steht leider keine verschließbare Anlage zur Verfügung.“
Moderne Abstellanlage in zwei Jahren
Rund zwei Jahre lang soll das Provisorium genutzt werden. Dann soll die moderne Abstellanlage mit 220 Stellplätzen zur Verfügung stehen, die im Erdgeschoss der „Sindorfer Höfe“ geplant ist. Diese werde wieder aus einem frei zugänglichen und aus einem verschließbaren Abschnitt bestehen und insgesamt 220 Stelleplätze bieten. Im frei zugänglichen Teil der Anlage können dann Fahrräder wie bisher umsonst abgestellt werden.
Für den abschließbaren Abschnitt werde es ein modernes Zugangssystem geben. „Man meldet sich über das Internet an und bekommt eine PIN-Nummer, mit der man die Tür öffnen kann.“ Das habe den Vorteil, dass man nicht wie bisher extra einen Schlüssel dabeihaben müsse.
Gebühr für abschließbaren Anlagenteil geplant
Die neue Fahrrad-Abstell-Anlage muss der Investor des Gebäudes auf eigene Kosten errichten. Für die Unterhaltung ist die Stadt zuständig, die für die Plätze im abschließbaren Anlagenteil eine kleine Gebühr will. Über die Höhe soll noch politisch beraten werden.
Radfahrer Udo Taglieber kritisiert die geplante Gebühr: Bisher muss er für seinen Schlüssel zum umzäunten Teil der Abstellanlage lediglich ein Pfand hinterlegen .