Torsten Fey will auf 75 000 Quadratmetern Acker Wildblumen und andere ökologisch wichtige regionale Pflanzen ansiedeln.
Der Clou: Um die Sache zu finanzieren, sollen sich Bürger, Vereine, Firmen und andere Institutionen beteiligen.
Blumen-Pate kann man schon ab wenigen Euros werden – und das sogar ganz offiziell.
Kerpen-Sindorf – Geht es nach den Plänen von Torsten Fey (43) könnte der Sindorfer Norden in den nächsten Jahren erblühen und mehr Lebensraum für Bienen, Insekten und kleinere Wildtiere bieten. Denn der Agrarbetriebswirt, der im Keuschenend einen Bauernhof betreibt und zudem Agrardienstleistungen anbietet, will auf 75 000 Quadratmetern Ackerfläche zwischen Umgehungsstraße und Wasserwerk Wildblumen und andere ökologisch wichtige regionale Pflanzen ansiedeln.
Der Clou: Um die Sache zu finanzieren, sollen sich Bürger, Vereine, Firmen und andere Institutionen beteiligen. Ein Euro pro Quadratmeter wird benötigt, um eine solche Wildblumenwiese zu unterhalten.
Fläche so groß wie sechs Sportplätze
75 000 Quadratmeter. Das ist eine Fläche, die der Größe von etwa sechs Sportplätzen entspricht. Interessierte, die die Natur fördern wollen, können bei Fey eine Art Patenschaft über beliebig viele Blöcke von jeweils zehn Quadratmetern eingehen und zahlen dafür je Block zehn Euro im Jahr. „Dafür garantiere ich die Aussaat und ordnungsgemäße Pflege der Bienenwiese“, sagt Fey. Es könne aber nicht jeder Pate selbst auf der Fläche herumlaufen und seinen Block pflegen.
Die Paten erhielten eine Urkunde. Zudem wolle er im Internet die Aussaat und das Wachstum der Anpflanzungen dokumentieren und für jeden einsehbar machen.
Ohne Einsatz von Düngemitteln und Herbiziden
Fey ist kein Biobauer. Er betreibt auf seinem Hof konventionelle Landwirtschaft. Die angelegte Blühwiese werde er aber ohne Einsatz von Düngemitteln und Herbiziden pflegen, sagt er. Es gehe ihm darum, eine Möglichkeit auch für andere zu bieten, sich für die Artenvielfalt zu engagieren. „Man muss anfangen, mal was zu tun.“
Mit den Einnahmen von einem Euro je Quadratmeter könne er seine Kosten decken und auch den Verlust ausgleichen, der entstehe, weil er die Fläche nicht normal bewirtschafte. „Vielleicht ist auch noch ein kleiner Gewinn drin.“
Fey kann sich vorstellen, dass nicht nur Privatleute, sondern etwa auch Firmen oder Vereine bei dem Projekt mitmachen wollen, um die Natur zu unterstützen. In Süddeutschland gebe es schon ähnliche Initiativen, die erfolgreich seien. In Sindorf ist das Projekt erst einmal auf fünf Jahre angelegt. Läuft es gut, kann sich Torsten Fey auch eine Vergrößerung der Flächen vorstellen.