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Polizei geht Anzeige nachK.o.-Tropfen beim Turmfest in Kerpen verabreicht?

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Ein Mann schüttet sogenannte K.o-Tropfen ins Glas. 

Ein Mann schüttet sogenannte K.o-Tropfen ins Glas. (Symbolfoto)

Für einen Gast endete die Veranstaltung mit einem Filmriss. Vermutlich, weil jemand K.o.-Tropfen ins Getränk gegeben hatte.

Oft reicht ein kurzer Augenblick. Gerade dort, wo viele Menschen miteinander feiern, könnte es mitunter auch Leute geben, die diese Situationen ausnutzen. Ganz kurz ist das Getränk oder die Speise unbeobachtet – im nächsten Augenblick sind möglicherweise K.o.-Tropfen ins Glas oder in das Essen hineingeraten.

Ob sich ein solches Verbrechen auch beim Turmfest am 24. Mai 2024 in Kerpen-Horrem ereignet haben könnte, ist jetzt Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Denn für mindestens einen Gast endete das Fest mit einem Filmriss. Nur ganz kurz sei das Getränk unbeobachtet gewesen. Nach dem nächsten Schluck fehlt der Person jede Erinnerung.

Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen umgehend aufgenommen

Der Polizei des Rhein-Erft-Kreises liegt eine Anzeige wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung in Kerpen-Horrem am 25. Mai vor. „Die Kriminalpolizei hat dazu die Ermittlungen umgehend nach Bekanntwerden aufgenommen“, heißt es auf Anfrage dieser Redaktion vonseiten der Polizei. Ob mehrere Menschen betroffen sind, kann der Behördensprecher nicht sagen. Aktuell habe eine Person Anzeige erstattet. Ergebnisse zu den Ermittlungen liegen noch nicht vor.

Die Polizei rät möglichen Opfern von Straftaten, sich direkt an die nächste Wache zu wenden und Strafanzeige zu erstatten, damit Ermittlungsverfahren unmittelbar eingeleitet werden können. Sie nimmt grundsätzlich solche Anzeigen sehr ernst und bittet Bürgerinnen und Bürgern darum, die Polizei bei verdächtigen Beobachtungen oder möglichen Straftaten direkt auch über den Notruf 110 zu kontaktieren. „Im vorliegenden Fall sind erfahrene Ermittler mit der Bearbeitung des angezeigten Falls beauftragt“, heißt es.

Die Polizei des Rhein-Erft-Kreise warnt auch grundsätzlich vor der Gefahr von K.o.-Tropfen. Das könne überall passieren. „Lassen sie keine Getränke oder Speisen offenstehen“, appellieren die Beamten. Sie raten zudem, dass die Freunde aufeinander aufpassen sollen, und ihre Getränke nicht unbeobachtet lassen sollen.

Höchste Vorsicht sei geboten, wenn es der Freundin oder Bekannten plötzlich schlecht geht und Fremde sie aus dem Raum bringen wollen. Nicht nur junge Menschen seien gefährdet. „Opfer kann jeder unabhängig seines Alters werden“, sagt der Behördensprecher.

Das Kommissariat Kriminalpräventions- und Opferschutz der Kriminalpolizei des Rhein-Erft-Kreises hält viele vorbeugende Informationen bereit: unter 0227181-4813 oder per E-Mail. Auf der Internetseite der Polizei sind auch Hilfsangebote für Betroffene aufgezeigt.


Mit K.o.-Tropfen sind verschiedene Drogen und Substanzen gemeint. Ihre umgangssprachliche Bezeichnung kommt dabei vom Begriff „Knock out“. Die Tropfen wirken schnell, denn die Drogen – in der Regel ist es Gammahydroxybutyrat (GHB), das auch als Liquid Ecstasy bekannt ist – setzen die Menschen, die sie einnehmen, rasch außer Gefecht.

Ihre Wirkung ist dabei sehr individuell und unkalkulierbar, da sie unter anderem davon abhängt, wie viel Alkohol die betreffende Person parallel getrunken und ob sie andere Drogen eingenommen hat.

In der Regel sind die Opfer über mehrere Stunden bewusstseinsgetrübt, von benommen bis schwer komatös. Das heißt, sie haben keine Kontrolle über ihr Verhalten und können sich meist später auch nicht mehr erinnern. Überdosiert können sie eine Atemlähmung verursachen und sogar zum Tod führen.