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Kita am Quellenpark in KerpenDie fünfjährige Gabby lernt etwas über Kinderrecht

Lesezeit 2 Minuten

Gabby liest mit Kita-Leiterin Sabrina Gemeinder ein Bilderbuch über Kinderrechte.

Kerpen-Horrem – Gabby (5) hat im öffentlichen Bücherschrank vor der Kita am Quellenpark ein ganz besonderes Buch gefunden. Eines über Kinderrechte, das sie jetzt gemeinsam mit Kita-Leiterin Sabrina Gemeinder fleißig liest.

„Ich habe mir das Buch ausgesucht, weil ich es noch nicht kenne“, erläutert Gabby ihre Wahl, bei der Gemeinder sie ein wenig unterstützt hat. Gemütlich setzt sie sich in einen Sessel, Gabby auf den Schoß, wie sich das für eine Vorlesestunde gehört. „Ich bin ein Kind, ich habe Rechte“, lautet der Titel des von Alain Serres und Aurélia Fronty verfassten und von Thomas Bodmer übersetzten Büchleins.

Kerpener Mädchen hat viele Freunde

Laut UN-Kinderrechtskonvention stehen auch den Kleinsten Rechte zu. Dazu gehören Essen und Trinken (Gabby: „Das Kind hat ein Eis in der Hand. Lecker!“), ein Dach über dem Kopf, freie Meinungsäußerung, Mitbestimmung, Gewaltfreiheit ohne Krieg, eine behütende Familie, Bildung in Kita und Schule, Schutz vor Katastrophen, aber auch saubere Luft zum Atmen, ärztliche Hilfe, wo nötig, und vor allem unbeschwertes Spielen. „Allein spielen ist doof“, findet Gabby, die froh ist, dass sie nicht nur in der Kita viele andere Kinder trifft. „Ich habe auch zu Hause Freundinnen und Freunde“, sagt sie stolz.

Alain Serres und Aurélia Fronty haben das Buch verfasst.

„Das sind Rechte, die die Erwachsenen in unserer Heimat selbstverständlich für sich reklamieren, aber sie gelten auch für Kinder“, sagt Sabrina Gemeinder. „Meine Heimat ist Horrem“, sagt Gabby. Sie kenne auch ein Kind im Kindergarten, das nicht so gut sprechen „und sich auch nicht so gut wie ich bewegen kann“, erzählt das aufgeweckte Mädchen. Die Kita-Leiterin bittet das Kind, ihr auf den Bildern in dem Buch zu zeigen, was sie gerade vorliest. Mädchen und Jungen sind gleichwertig, egal, ob sie dick oder dünn, arm oder reich sind, und auch die Hautfarbe macht keinen Unterschied, das ist die Botschaft.

Noch ein weiter Weg bis zur Umsetzung

Die kleine Gabby hört gebannt zu und erkennt in dem Buch die passenden Abbildungen. „Man darf nie, nie, nie jemandem wehtun“, sagt sie nach einer Weile. Es scheint, Gabby hat verstanden, um was es hier geht.

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Was sie noch nicht überblicken kann, ist die Realität, nämlich dass es noch ein weiter Weg ist, bis Kinderrechte weltweit die Berücksichtigung finden, die ihnen zustehen würde, und bis sie auch überall Gesetzeskraft erhalten.

Der Besuch in der Kita ist Teil unserer Adventsserie "Fundstücke aus dem Bücherschrank", in der wir in der gedruckten Zeitung jeden Tag Menschen vorstellen, die in einem Bücherschrank ein besonderes Exemplar gefunden haben.