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„Es ist eine Katastrophe“Tankstellenpächter muss das Doppelte für Strom zahlen

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Fatih Arik, der Pächter der Tankstelle an der Horremer Hauptstraße, ist in Sorge wegen der hohen Strompreise.

Kerpen – Über der Erhebung des neuen Stromabschlags seines Anbieters ist Fatih Arik sauer. Monatlich soll er im Vergleich zu den Vormonaten ab Oktober mehr als das Doppelte für Strom bezahlen. Auf seiner Facebookseite machte sich der Pächter zweier Tankstellen in Brüggen und Horrem bereits Luft.

Wenn sich Fatih Arik die Stromrechnung für die bft-Tankstelle an der Horremer Hauptstraße anschaut, fällt ihm nur eines ein: „Es ist eine Katastrophe.“ Die neue Abschlagzahlung verschlinge einen guten Teil seines Gewinns aus dem Verkauf des Treibstoffs mit vergleichsweise kleinen Margen.

Fatih Arik sieht keine Einsparmöglichkeiten

Die August-Rechnung habe noch 1571,10 Euro für 4547 Kilowattstunden für die Horremer Tankstelle ausgewiesen. Der neue Abschlag belaufe sich auf 3480 Euro für 4358 Kilowattstunden, zeigt Arik auf einem Ausdruck seiner Stromrechnung vor.

Vor dem Krieg gegen die Ukraine sei sein Stromanbieter, eine Einkaufsgenossenschaft, einer der günstigsten gewesen, freilich einer, der keine langfristigen Verträge zulasse, sondern die Rechnung über Stromanteile am Energiemarkt ständig aktualisiert habe. Gewisse monatliche Preisschwankungen habe es da immer schon gegeben, schildert der Tankstellenpächter, das habe sich jedoch im Rahmen gehalten.

Hoffen auf einen Zuschuss

Einsparmöglichkeiten sehe er für den ständigen Betrieb der zwei Tankstellen, den 20 Angestellte ermöglichen, nicht. Die Stromuhren liefen wochentags von 6 bis 22 Uhr und an Wochenenden ab 7 Uhr. Die Benzinpumpen in fünf Säulen mit neun Zapfpistolen brauchten wohl den meisten Strom, erläutert der 36 Jahre alte Familienvater aus Erftstadt. Dazu kämen die Leuchtreklamen mit Preistafeln und die Beleuchtung für Außengelände und Verkaufsraum, dort brauche es zusätzlich Strom für Kühl- und Kassensysteme.

Eine Lösung ist für Fatih Arik nicht in Sicht, eine Preisdeckelung wie beim Gas sei für Strom ja nicht in der Diskussion. Längst würden die Stromanbieter einen Wechsel für mittelständische Unternehmer ausschließen.

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Für Neuverträge gälten ohnehin mehr oder weniger die gleichen hohen Preise, da habe er sich schon informiert. Mit dem Eigentümer seiner bft-Tankstelle, der Kuttenkeule GmbH, habe er ein Gespräch vereinbart, sagte Fatih Arik. Er hoffe auf einen Zuschuss der Mineralölgesellschaft zu den hohen Stromkosten.