Die Stadt Kerpen verkauft ein 1,7 Hektar großes Grundstück in der Nähe des Horremer Bahnhofs. Der Verkauf ist aber an Bedingungen geknüpft.
Investor gesuchtStadt Kerpen verkauft das Grundstück der alten Grube Winter
Ein Grundstück in „herausragender Lage“ verkauft die Stadt an der Josef-Bitschnau-Straße. 1,7 Hektar groß ist es und ruhig gelegen am Ortsrand. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Bahnhof. Und das auch noch zu einem geringeren Preis als in Horrem üblich. Erfüllen müssen potenzielle Investoren jedoch einige Bedingungen. Zum Beispiel schreibt die Stadtverwaltung den Bau geförderter Wohnungen und eines Kindergartens vor. Außerdem liegt das Grundstück auf dem Gelände des ehemaligen Quarzsandwerks Grube Winter.
Kriterien für den Verkauf des Grundstücks seien der Angebotspreis und die „Qualität des eingereichten Nutzungskonzepts sowie des architektonischen Konzepts“, teilt die Verwaltung mit. Der Mindestkaufpreis liegt bei 210 Euro je Quadratmeter – ein Wert deutlich unter dem durchschnittlichen Bodenrichtwert in Horrem. Der liegt bei etwa 365 Euro je Quadratmeter.
In Horrem wurde früher Quarzsand abgebaut
Geht es nach den Vorstellungen der Stadt, sollen Investoren vor allem Wohnungen auf dem Grundstück bauen. Mindestens 38 Prozent davon müssen die Kriterien des öffentlich geförderten Wohnungsbaus erfüllen. „Wünschenswert ist, dass ein Teil der Wohnungen zweckgebunden für Senioren und Studenten vorgesehen wird“, heißt es in der Ausschreibung. Zusätzlich soll am Winterberg eine vierzügige Kindertageseinrichtung entstehen. Diese soll den zweigruppigen städtischen Kindergarten Bottenburg ersetzen und den prognostizierten Bedarf an Kita-Plätzen in Horrem decken. Findet der Investor keinen Träger für diesen, hilft die Stadt bei der Suche.
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Mit dem Kauf verpflichtet sich der Investor auch, Baulasten zu übernehmen. Noch stehen am Winterberg alte Gebäude des ehemaligen Quarzsandwerks Grube Winter, das bis 1990 Kies in Horrem gefördert hat, zum Beispiel eine alte Lagerhalle und eine Reifenwaschanlage. Die Kosten für den Abbruch will die Stadtverwaltung „mindernd beim Kaufpreis berücksichtigen“. Sie erwartet allerdings, dass sich potenzielle Käufer mit dem Schadstoffgutachten für das Grundstück auseinandersetzen.
Gutachter fand keine gefährliche Schadstoffbelastung
Bereits 2016 hat ein Ingenieurbüro die Grube Winter auf Altlasten untersucht. In den untersuchten Stichproben fand das Ingenieurbüro keine „altlastenrelevanten Schadstoffgehalte“. Hoch sind aber etwa die Rückstände polyzyklisch aromatischer Kohlenwasserstoffe. Das Fazit der Gutachter: „Nach derzeitigem Kenntnisstand ist eine geplante Folgenutzung für Wohnzwecke uneingeschränkt möglich.“ Allerdings weist das Büro in dem Gutachten auch daraufhin, dass nur stichprobenartig auf Umweltgifte geprüft wurde. Eine umfassendere Prüfung könne zu anderen Ergebnissen führen.
Kaufangebote für das Grundstück nimmt die Stadt Kerpen bis zum 20. Juni, 12 Uhr, entgegen. Weitere Informationen und die detaillierte Ausschreibung gibt es im Internet. Auch das Schadstoffgutachten ist öffentlich einsehbar.