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Kerpen-SindorfNeue Turmuhr der Ulrichschule misst jetzt digital

Lesezeit 2 Minuten

Hermann-Josef Otten, Bert Wallraff und Thomas Schiffer (v. l.) zeigen das Ziffernblatt mit vergoldeten Stundenbalken und Zeigern vor der Montage.

Kerpen-Sindorf – Ob die Turmuhr im verschieferten Helm auf dem Dach des weißen Schulgebäudes jemals die richtige Zeit anzeigte, bezweifeln die wenigen Schaulustigen, die zur Montage von zwei renovierten Ziffernblätter und neuen Zeigern an die sogenannte weiße Schule gekommen waren.

Seit vielen Jahren zeige die Uhr auf dem ältesten Schulgebäude der Ulrichschule gar keine Zeit mehr an, ist sich Bert Wallraff sicher.

Automatische Umstellung

Seit Samstagmittag kann man sich wahrscheinlich auf die Zeitangabe zu je zwei Seiten des Turmes wieder verlassen. Die neue Uhr im Inneren des Turmes messe die Zeit elektronisch, mit automatischer Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit, gesteuert per Funksignal, freute sich der Vorsitzende des Sindorfer Heimatvereins Wallraff. Angezeigt werde die Zeit auf den zwei stählernen, schwarzen Ringziffernblättern mittels neuer Zeigern und Stundenblöcken, und zwar vergoldet. Wie die stark korrodierten Zeiger habe auch das mechanisch getriebene Uhrwerk die Aufarbeitung nicht gelohnt, sagt der Projektleiter Uhrenturm im Heimatverein, Hermann-Josef Otten. Sie stammten aus der Zeit der Errichtung der Schule im Jahr 1953.

Jetzt hat die Firma Korffhage aus Melle, bekannt schon von der Restaurierung der Uhr am Hauptbahnhof Köln, die verbliebenen Teile aufgearbeitet, ersetzt und den neuen Antrieb für die Uhr konzipiert. Die erforderlichen Elektroinstallationen im Inneren des Turmes habe die Sindorfer Firma für Elektrotechnik Schauff als Sponsoringmaßnahme vorgenommen, schildern die Mitglieder des Heimatvereins.

Kosten von etwa 4500 Euro

Zusammen mit Dachdecker Thomas Schiffer brachte Otten Ziffernblätter und Zeiger im Stahlkorb am Kranhaken zur Montage an Ort und Stelle. Auch die Dachtechnikfirma von Ferdinand und Thomas Schiffer brachten ihre Arbeit für den Uhrenturm unentgeltlich ein.

Die Renovierung der Uhr habe 4500 Euro gekostet, sagt Wallraff. Mit 2000 Euro habe das Land die Maßnahme als „Identität stiftendes Merkmal für die Sindorfer Bevölkerung“ aus dem Programm „Heimatscheck NRW“ gefördert.

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Mit der Renovierung der Uhr ist der Heimatverein einen Schritt weiter im Gesamtprojekt, nämlich den Uhrenturm nach Abriss der alten Schule in etwa drei Jahren an einem geeigneten Ort im Stadtteil zu präsentieren. Auf mehr als 30 000 Euro schätzt der Heimatverein die Kosten dafür.