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Höher als gedachtNeue Pläne für dritte Grundschule in Kerpen-Sindorf sorgen für Streit

Lesezeit 3 Minuten
Auf der Ecke Zum Vogelrutherfeld/Astrid-Lindgren-Straße soll die neue dritte Grundschule für Sindorf gebaut werden.

Auf der Ecke Zum Vogelrutherfeld/Astrid-Lindgren-Straße soll die neue dritte Grundschule für Sindorf gebaut werden.

Wenn es nach dem Architekten geht, wird die dritte Grundschule in Sindorf höher als geplant. Das spare Platz.

In den nächsten Jahren entsteht in Sindorf eine dritte Grundschule. Noch ist nicht klar, wie das zukünftige Schulgebäude aussehen soll. Ein neues Konzept sorgt nun für Gesprächsbedarf bei den Kerpener Ratsfraktionen.

Drei statt zwei Geschosse – geht es nach Architekt Harald Schäfer, wird die neue Schule deutlich höher. „Wir machen das Schulgeschoss dadurch kompakter“, sagt Schäfer. „Bleibt es hingegen bei der Zweigeschossigkeit, müssen wir das Gebäude verlängern.“ Und das führe zu einem Konflikt mit den Lehrerparkplätzen.

Stadtschulpflegschaft sieht die Bedingungen vor Ort nicht berücksichtigt

CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp zeigt sich offen für die Vorschläge des Architekten. „Wir begrüßen das Konzept, weil auf weniger Raum mehr gebaut wird. Umso größer wird der Schulhof.“ Schon 2021 hatte sich die CDU für einen größeren Schulhof eingesetzt.

Kritik kommt hingegen von Stefanie Demelio, Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft. Bei den Plänen seien die Bedingungen vor Ort nicht berücksichtigt worden, sagt sie. Dort, wo die Schule entstehen solle, gebe es Seniorenwohnungen mit einem Café im Erdgeschoss. Und das Schulgebäude nehme diesem Café den Ausblick, erläutert Demelio. „Schon über die Zweigeschossigkeit haben die Bürger diskutiert – und das nicht gerade wenig.“

Die Stadt rechnet schon jetzt mit Mehrkosten von 784.000 Euro

Die für den Architekten wichtigste Frage betrifft aber nicht die Schule direkt, sondern die zugehörige Sporthalle. Wird diese auch schulextern als Mehrzweckhalle genutzt, ändern sich die Anforderungen an den Bau deutlich – und mit ihnen die Kosten. Schon heute rechnet die Stadt mit Mehrkosten von 784.000 Euro, weil die Halle für schulische Veranstaltungen mit bis zu 350 Personen genutzt werden muss.

Eine Mehrzweckhalle für 600 Personen würde die Kolpingstadt eine weitere Million Euro kosten. Sie erfordert laut Schäfer einen größeren Eingang, mehr Toiletten und eine Lüftungsanlage, die gleichzeitig die Luftqualität verbessern und die Anwohner in der Schulnachbarschaft vor Lärm schützen soll.

Auch müssten für eine Mehrzweckhalle 60 zusätzliche Parkplätze errichtet werden. Das macht den Schulhof dementsprechend kleiner. Aus Sicht der Verwaltung ist aber ein Kompromiss realisierbar – eine Mehrzweckhalle für 400 Personen. Für diese sind nur 35 zusätzliche Parkplätze nötig.

Die Pläne finde ich grundsätzlich gut. Ich möchte sie in Zukunft aber vorher kennenlernen
Cornelia Ellerhold

Vom neuen Konzept wurden die Mitglieder des Schulausschusses überrascht. „Das sind nicht nur einige kleine Änderungen. Wir haben ein vollkommen neues Konzept“, sagt Cornelia Ellerhold von der SPD. Als Kritik am Konzept selbst will Ellerhold ihren Einwurf aber nicht verstanden wissen. „Die Pläne finde ich grundsätzlich gut. Ich möchte sie in Zukunft aber vorher kennenlernen.“

Eine zweite Mehrzweckhalle in Sindorf befürwortet die Verwaltung. Doch die hohen Kosten für einen Hallenbau im Vogelruther Feld stünden „in keinem Verhältnis“ zur Anzahl der Veranstaltungen in Sindorf. In der Halle der Ulrichschule zum Beispiel finden jährlich etwa 20 Veranstaltungen statt. Das Sporthallenkonzept steht erneut im heutigen Haupt- und Finanzausschuss auf der Tagesordnung.


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