Kerpen-Sindorf – Drei, vier Jahre könnte es noch dauern, bis in Sindorf die dritte Grundschule fertiggestellt ist. Im Moment läuft die Vorplanung für das Gebäude, welches auf einer freien Wiese an der Ecke Zum Vogelrutherfeld/Astrid-Lindgren-Straße entstehen soll.
Doch bei den Vorplanungen für die Schule gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen SPD und CDU. Dabei geht es um die genaue Lage des Gebäudes und um die Raumaufteilung.
CDU stimmt grundsätzlich zu
Anfang Oktober wurden die Differenzen bei einem Abstimmungsgespräch noch einmal deutlich. Dort hatte das von der Stadt beauftragte Architektenbüro seine Vorstellungen erläutert: Demnach soll das neue Schulgebäude auf der Wiese entlang der Astrid-Lindgren-Straße errichtet werden. Der Schulhofwürde dann dahinter liegen. Zudem planen die Architekten ein Gebäude, das im Erdgeschoss sechs Räume für die Offene Ganztagsbetreuung (OGS) und im Obergeschoss zwölf Klassenräume und mehrere Mehrzweckräume bieten soll.
Die CDU stimmt den Plänen grundsätzlich zu. Der vorliegende Entwurf spiegele den Schulentwicklungsplan gänzlich wider und erfülle somit das Raumkonzept in vollem Umfang, heißt es in einer Erklärung.
Soziale Kontrolle im Fokus
Die SPD jedoch plädiert dafür, die OGS-Räume und die Klassenräume in der Schule nicht auf unterschiedliche Stockwerke zu verteilen. Auch aus Aufsichtsgründen wäre es besser, wenn zwischen jedem Klassenraum ein OGS-Raum integriert würde, wobei die Räume mit Verbindungstüren ausgestattet werden sollten. So könnten die Klassenräume multifunktional für die OGS-Betreuung mitgenutzt werden, falls dies nötig werde. Zudem plädiert Bielan dafür, das Schulgebäude nicht entlang der Astrid-Lindgren-Straße zu errichten, sondern auf der entgegengesetzten Seite der Wiese. Denn dann öffne sich der Schulhof zur Astrid-Lindgren-Straße, was eine bessere soziale Kontrolle – etwa in den Abendstunden – ermögliche.
Michaela Mohnert, sachkundige Bürgerin der CDU, sieht es dagegen so: Bleibt es bei den Plänen der Stadt, würden sich hinter dem Schulhof Wege befinden, die gut genutzt seien. „Dann habe sie auch so eine soziale Kontrolle.“ Zudem ermögliche auch die von der Stadt geplante Raumaufteilung eine multifunktionale Nutzung der Klassenräume und der danebenliegenden Mehrzweckräume, zwischen denen es ebenfalls Verbindungstüren geben solle.
Neu ist, dass es zum Thema nun eine Online-Petition gibt: Wie es dort heißt, beeinträchtigten die Pläne der Stadt die „Pizzeria Del Sole“ an der Astrid-Lindgren-Straße. Denn das geplante Schulgebäude würde dort die Aussicht von der Terrasse verbauen. Betreiber Salih Senal betont, nichts gegen die neue Schule zu haben. Nach Möglichkeit solle ihm diese aber nicht direkt vor die Nase gesetzt werden. Bielan weist daraufhin, dass das Restaurant der einzige gastronomische Betrieb im Neubaugebiet Vogelrutherfeld sei. Man sollte nichts tun, um dessen Existenz zu gefährden.