Kerpen – Immer wieder ums Geld und um eine angebliche oder tatsächliche mangelhafte Ausstattung der Kerpener Schulen ging es in der Sitzung des Schulausschusses, bei dem etwa auch die dritte Grundschule für Sindorf Thema war.
So hatte die SPD gefordert, dass die Turnhalle für die neue Schule gleich eine Mehrzweckhalle werden solle. Es gebe viele Vereine in Sindorf , die die Räumlichkeiten gerne nutzen würden. Doch CDU und Grüne lehnten ab, dies einmal zu prüfen. Es solle bei einer Turnhalle bleiben, die allerdings so ausgestattet werde, dass dort auch schulische Veranstaltungen außerhalb des Sportunterrichtes möglich seien, so CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp. Zudem sollen auch Sportvereine nach Schulschluss die Halle nutzen können.
Für die Ablehnung einer Mehrzweckhalle seien finanzielle Gründe ausschlaggebend, so Ripp. Zudem gebe es in Sindorf schon eine Mehrzweckhalle.
Kerpen: Stadtkämmerer kritisiert Wünsche von Politikern
Auch ein Vorstoß der SPD, die Personalausstattung im Schulamt zu vergrößern, um so die dort anfallenden Aufgaben besser erledigen zu können, wurde von der CDU abgelehnt. Zwar würde man gerne mehr Personal einstellen, doch müsse man auch die Waage halten, was sich die Stadt an Personal leisten könne, meinte Ripp. Schließlich versuche man einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen, ohne weiter die Bürger durch eine Anhebung der Grundsteuern belasten zu müssen.
Schützenhilfe für Ripp gab es dabei von Stadtkämmerer Thomas Schaaf. Er kritisierte, dass im Zuge der Haushaltsberatungen der Stadt von Politikern ständig „Wünsche“ nach dem Motto „Darf es noch etwas mehr sein“ geäußert würden. Notwendig wären aber eigentlich Einsparvorschläge.
Kerpener Schulen hinken beim Thema Digitalisierung hinterher
Als Ripp im Ausschuss von einer „hervorragenden Ausstattung“ der Schulen in Kerpen sprach, gab es massiven Widerspruch der anwesenden Schulleiter. Man liege in der digitalen Ausstattung hinter anderen Kommunen zurück, hieß es dort. Ripp räumte hinterher ein, sich falsch ausgedrückt zu haben. So erkenne auch die CDU an, dass die Stadt bei der Digitalisierung der Schulen „hinterherhinke“. Deshalb habe man nun für den neuen Haushalt, der noch diesen Monat beschlossen werden soll, viel Geld für die Digitalisierung der Schulen eingeplant. Klar sei allerdings, dass dies „in der aktuellen Krise zu spät“ komme.
Wie Michaela Mohnert von der Sindorfer CDU mitteilte, komme man bei der Weiterentwicklung der Sindorfer Schullandschaft voran. So seien die Arbeiten für den Neubau der Weißen Schule an der Ulrichschule begonnen worden. Dies werde Anfang 2023 voraussichtlich fertiggestellt. Der 2020 begonnene Anbau der Mühlenfeldschule werde voraussichtlich im Herbst fertig.