Viele Menschen in Horrem kennen den Obdachlosen Andreas Wüntenberg und seine Hündin Luna. Nun ist das Tier verschwunden.
„Sie hält mich am Leben“Obdachloser aus Kerpen vermisst Hündin – vom Rewe-Parkplatz gestohlen?
Für Andreas Wüntenberg ist seit Freitag nichts mehr, wie es war. Seine geliebte Hündin Luna, sein Lebensinhalt, ist nicht mehr da. Vermutlich gestohlen. Nur für wenige Minuten war er am Freitag im Rewe-Markt, um etwas einzukaufen. Als er zurückkam, war das Tier nicht mehr da.
Wüntenberg lebt seit vielen Jahren auf der Straße. Seit fast zwei Jahren verbringt er ganze Tage mit der Hündin vor der Aldi-Filiale in Horrem. Und seit ungefähr 20 Monaten begleitete ihn Luna, eine belgisch-deutsche Schäferhündin. Sie war acht Wochen alt, als er sie bekam und sie wurde zu seinem ganzen Glück. „Sie ist mein Baby und hat mich am Leben gehalten“, sagt der 47-Jährige und weint.
Das Schicksal des Hundes bewegt die Menschen in Kerpen
Für viele Menschen, die bei dem Discounter einkaufen, ist es eine selbstverständliche Angewohnheit, Wüntenberg und Luna mit Lebensmitteln, Getränken, Hundefutter und Leckerli zu versorgen. Auch diese Menschen sind nun geschockt, weil der Hund weg ist. Unter ihnen sind Kiki und Jasmin, die immer für Andreas und Luna und deren Probleme da sind. Beide haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Verbleib von Luna zu klären.
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Kiki hat Lunas Schicksal auf Facebook gepostet, war bei der Polizei, beim Ordnungsamt und kämpft dafür, dass Andreas Wüntenberg seine Luna wiederbekommt. Sie kennt Andreas seit einem Jahr, hat sich für ihn auch schon bei der Stadt eingesetzt und ist dort eigenen Angaben zufolge immer auf immensen Widerstand gestoßen. Sie hat erlebt, was der Obdachlose und seine Luna bisher alles durchmachen mussten.
Der 47-Jährige und sein Hund wurden mehrfach Opfer von Überfällen, sie wurden geschlagen und ausgeraubt. Das alles haben sie überstanden.
Horremer Rewe und Anwohner starten Suchaktion
Seit dem Wochenende ist die Anteilnahme in der Horremer Bevölkerung riesengroß. Aldi-Kunden gehen auf den Eingang zu, sehen Andreas Wüntenberg und fragen verdutzt: „Wo ist Luna?“ Als Susanne Pernau erfährt, was am vergangenen Freitag geschehen ist, bricht sie in Tränen aus. Auch sie ist seit zwei Jahren für ihn und seine Luna da. „Ich mache mir große Sorgen um Andreas. Luna ist sein guter Kamerad und sein letzter Anker.“
Hoffnung setzten viele auf die Aufnahmen der Überwachungskamera bei Rewe, allerdings vergeblich. Auf den Videoaufnahmen ist der Hund nicht zu sehen. Die Betreiber des Marktes haben schon angekündigt, Wüntenberg mit einer Suchaktion zu unterstützen.
„Wir müssen alle mithelfen, Luna zu finden“, sagen die, die den nun leeren Platz neben Andreas Wüntenberg sehen. „Luna würde nie mit jemandem freiwillig mitgehen“, sagt er. „Wahrscheinlich wird sie in ein Auto gezerrt worden sein. Luna gehorcht mir aufs Wort, hat nie jemanden angegriffen und ist mein Leben.“
Wer den Hund gesehen hat, kann sich per E-Mail an eine Bekannte von Wüntenberg wenden.