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HorremSPD will Bahnhofsareal aufwerten – Wohnraum für bis zu 3000 Menschen geplant

Lesezeit 3 Minuten

Die Horremer Hauptstraße sollte nach Vorstellung der SPD für alle Verkehrsteilnehmer geöffnet und gleichrangig nutzbar sein.

Kerpen-Horrem – Neuer Wohnraum für 2000 bis 3000 Menschen kann nach Vorstellungen der Horremer SPD rund um den Horremer Bahnhof entstehen: Wie Ortsvereinsvorsitzender Daniel Dobbelstein erläuterte, gibt es Pläne für eine Wohnbauentwicklung auf dem Meisenberg, am Winterberg und am Gleisdreieck. Ein Edeka-Markt könnte auf dem jetzigen Parkplatz Josef-Bitschnau-Straße errichtet werden. Der Supermarkt würde auf einer Tiefgarage gebaut werden, die der Hanglage des Geländes angepasst wird und Bahnpendlern kostenfrei zur Verfügung stehen werde.

Die Parkanlagen im Gleisdreieck sollen mit Wohnungen überdacht werden.

Wie Dobbelstein ausführte, gebe es ähnliche Überlegungen schon innerhalb der Stadtverwaltung unter dem Titel „Bahnstadt Horrem“. Es gehe darum, innerhalb der nächsten zehn Jahre neuen Wohnraum zu schaffen und den Bereich nordöstlich des Bahnhofes aufzuwerten. Die Stadt sollte nun eine Gesamtkonzeption erarbeiten. Rund 100 000 Euro sollten für die Planungsarbeiten im Haushalt für die Jahre 2019/20 bereitgestellt werden, fordert die SPD.

Besondere Priorität

Laut Dobbelstein, der auch Geschäftsführer der SPD-Kreistagsfraktion und Vorsitzender der Kerpener SPD ist, gebe es seitens des Landes ein großes Interesse, entlang von Schienenverbindungen neue Wohngebiete zu erschließen. Horrem gelte hier als „Prio 1 Kommune“, also als ein Bereich, wo die Wohnbauentwicklung besondere Priorität eingeräumt bekomme. Da zudem im Zuge des Strukturwandels demnächst möglicherweise Millionenbeträge von Bund und Land in den Kreis flössen, könnten viele zusätzliche Fördermittel abgerufen werden – möglicherweise auch für eine Anbindung ans Kölner Straßenbahnnetz.

Auf dem Parkplatz Josef-Bitschnau-Straße sollen ein Edeka-Markt und eine Tiefgarage entstehen. 

Wichtig für eine weitere Entwicklung Horrems sei es, dass Nadelöhr Hauptstraße zu entzerren, meint Dobbelstein: Hier schwebe ihm die Umwandlung der Straße in eine Fläche vor, die gleichrangig von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern genutzt werden dürfe. Andere Kommunen hätten damit schon gute Erfahrungen gemacht. Da für eine solche Fläche die Parkplätze entlang der Hauptstraße wegfallen müssten, solle ein Parkhaus zwischen Haupt- und Mittelstraße gebaut werden.

Neue Wohnungen könnten dann auf und am Meisenberg entstehen, auch wenn dann dort Bäume gefällt werden müssten. Das Gewerbegebiet dort soll teilweise für Wohnraumzwecke umgewidmet werden.

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Die Park-and-ride-Anlagen am Gleisdreieck sollten mit Wohnungen, etwa für Studenten, überdacht werden. Zudem solle dort noch ein Parkhaus entstehen. Am gegenüberliegenden Winterberg, dem Eingang zur ehemaligen Deponie, sollen ebenfalls Wohnungen entstehen: Schon existierende Pläne, dort eine Privatschule anzusiedeln, lehnt Dobbelstein vehement ab. „Die Schule brauchen wir nicht.“

Die Parkplätze müssten für Bahnpendler kostenfrei nutzbar sein, so SPD-Vorsitzender Daniel Dobbelstein.

Für die Nahversorgung der neu entstandenen Wohngebiete sei dann der geplante Edeka-Markt an der Josef-Bitschnau-Straße wichtig. Auch hier gebe es schon konkrete Pläne im Rathaus, an denen das Unternehmen Edeka auch Interesse habe.

Dobbelstein räumt ein, dass insbesondere die Überlegungen zur Umgestaltung der Hauptstraße diskussionsbedürftig sind. Hier sei er auch für andere Vorschläge offen.

Gleiches gelte für die Anbindung Horrems an das Kölner Straßenbahnnetz. Hier müsse langfristig in Richtung eines zukünftigen, möglichst autofreien und umweltfreundlichen Nahverkehrs gedacht werden.

Anbindung an Straßenbahn

Doch gebe es schon in den Städten Hürth und Frechen Bestrebungen, die Straßenbahnlinien 7 beziehungsweise 18 zu verlängern. Eine Anbindung Horrems oder Neu-Bottenbroichs über Grefrath und Habbelrath an die Linie 7 in Frechen wäre denkbar und würde viele Busfahrten ersparen. Die Linie 18 könne vom Einkaufszentrum Hürth-Park über Knapsack, Balkhausen und Türnich bis nach Horrem geführt werden. „Die dramatisch verkürzten Fahrtzeiten würden den öffentlichen Nahverkehr zu einer ernsthaften Alternative zum Auto werden lassen.“ Zudem würden etwa auch Türnich, Brüggen und Balkhausen als Wohngebiet für Pendler, die täglich zur Arbeit nach Köln müssen, interessanter.