In Horrem steht ein ganz besonderes Haus, das immer in der Vorweihnachtszeit in tausenden Lichtern erstrahlt.
WeihnachtshausFrank Esser aus Kerpen dekoriert sein Heim im Advent im Superlativ
Wer an Frank Essers Haus in Horrem vorbeikommt, glaubt sich womöglich in einem wahr gewordenen Weihnachtsfilm. Denn Esser schmückt sein Haus im Superlativ: Hunderte Meter an Lichterketten, tausende Deko-Objekte und zahlreiche Weihnachtsbäume hat er um und in seiner Immobilie arrangiert. „Ich kann gar nicht mehr sagen, wie viele Lichterketten das sind. Ich weiß aber, ich habe 67.950 LEDs hier“, sagt er. Selbst das Dach ist komplett in glänzende Lichter getaucht. „Einmal im Jahr flipp' ich in der Richtung einfach aus“, erklärt der 45-Jährige.
„Ich bin hier der Deko-Verrückte“, sagt er und grinst. Und er stellt auf Nachfrage schnell klar: „Das bin schon ich und nicht meine Frau.“ Die Affinität fürs Dekorieren bestehe schon seit seiner Kindheit, aber das gute Auge habe er auch aus dem Beruf mitgebracht: „Ich arbeite im Phantasialand und dekoriere dort auch.“
Kerpen: Weihnachtshaus soll ästhetisch ansprechend bleiben
Denn im Gegensatz zu vielen anderen geschmückten Häusern legt Esser viel Wert darauf, dass bei ihm alles stimmig und ästhetisch ansprechend ist. „Solche grellen, blinkenden Lichter haben wir hier nicht“, sagt er. Auch wichtig sei ihm: „Man muss das Haus noch erkennen.“
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Das bedeutet aber auch richtig viel Arbeit, und das jedes Jahr aufs Neue. Bereits sechs Wochen vor dem Heiligen Abend geht es los. „Wir haben die ganzen Sachen extern gelagert. Die müssen dann mit mehreren Lkw hertransportiert werden“, erzählt Esser.
„Meine Frau packt mental Mitte Oktober die Koffer und schreibt mich ab“, sagt Esser und lacht: „Meistens passiert das, wenn ich dann wieder die ganzen Kisten aus dem Zwischenlager mit den Deko-Artikeln anliefern lasse.“ Denn wenn die Christbaumkugeln und Weihnachtsmänner, die Leuchtsterne und Lichterketten nicht mehr gebraucht werden, lagert die Familie Esser sie außerhalb des Hauses in drei eigens dafür angemieteten Garagen.
Familie dekoriert seit zehn Jahren das gesamte Heim
Seit zehn Jahren dekoriert Esser eigenen Aussagen nach sein Haus schon „in diesem Ausmaß“. Die Deko-Artikel dafür sammelt er ebenfalls schon seit Jahren. Viele der Stücke stammen von Reisen, etwa aus den USA, dem Dreh- und Angelpunkt für weihnachtsverrückte Deko-Freunde. Im Alltag dagegen sei es dann doch wieder seine Frau, die hier und da mal ein schönes Stück entdecke und zur Sammlung hinzufüge, erklärt Esser: „Ich bin eher der Typ, ich laufe dreimal um die Sachen herum und beäuge sie lange, bevor ich sage, das passt oder das passt nicht.“
Damit das ganze Dekorieren auch ein breiteres Publikum findet, lädt Esser Freunde und Familie in der Vorweihnachtszeit am Samstag vor dem dritten Advent zum Glühweinabend ein – mit Kapelle, Catering und einer Schneemaschine. Aber auch Unbeteiligte bleiben häufig vor dem Haus stehen, um es zu bewundern.
„Das war vor allem in der Corona-Zeit sehr deutlich zu spüren. Da hatten die Leute sonst nichts und blieben in der Weihnachtszeit häufig vor unserem Haus stehen“, erinnert er sich. Teilweise sei das so ausgeartet, dass die Polizei da gewesen sei: „Viele Leute haben dann angefangen, sich zu unterhalten und haben dann vergessen, Abstand zu halten. Das ging so weit, dass die Polizei meinte, wenn darauf nicht geachtet wird, muss ich die Lichter ausschalten.“
Doch die Rückmeldungen der Menschen gerade in der Corona-Zeit hätten ihm eine besondere Freude bereitet, berichtet er: „Viele haben uns angesprochen und gesagt, dass unser Haus ein kleiner Ersatz für all das sei, was in dieser Zeit ausgefallen ist, wie die ganzen Weihnachtsmärkte.“