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„Jetz ävver!“Elfi Steickmann aus Kerpen schreibt ihr elftes Buch auf Kölsch

Lesezeit 2 Minuten
Die Mundartautorin Elfi Steickmann sitzt in einem großen Sessel und liest aus ihrem neuen Buch „Jetz ävver“ vor.

Die Mundartautorin Elfi Steickmann hat unter dem Titel „Jetz ävver“ ihr elftes Buch veröffentlicht.

Das elfte Buch der beliebten Autorin ist erschienen. Seit vielen Jahren lebt Elfi Steickmann nun in Kerpen-Sindorf.

„Et beste Passwoot für et Levve ess Humor“, ist das Credo von Elfi Steickmann. Die rheinische Literatin und Kabarettistin hat ihre gemütvollen Blickwinkel im Kaleidoskop der kölschen Lebensart jetzt in ihrem elften Buch unter dem Titel „Jetz ävver!“ veröffentlicht. Verzällchen, Gedichte und Liedtexte hat Elfi Steickmann aufgeschrieben. „Vieles habe ich selbst erlebt“, sagt die Autorin.

Idyllisch und liebenswert schreibt sie vom „ahle Kölle“, von den „Johreszigge“, von Advent und Weihnachten, von skurrilen Begebenheiten, über selbstkritisch-ironische Betrachtungen aber auch nachdenklich vom „Levve un Sterve“. Sie erinnert an Höhner und Bläck Fööss ebenso, wie an den 2011 gestorbenen Komponisten und Textdichter Hans Knipp, aus dessen Feder viele kölsche Gassenhauer stammen. Oft nehmen die Texte originelle Wendungen.

76-Jährige lebt seit Jahren in Sindorf

So endet das vermeintliche Liebesgedicht „Ich han dich ihrlich jän“ mit „Do ahl jrau Schlabberbotz“. Originell auch die kölsche Version von „Love is in the air“: „Haldt dich aan mer fass, ich ben stark jenohch för zwei“. Und Volker Lechtenbrinks „…und ganz doll dich“, mit kölscher Note: „Ich maach alles, wat op Kölsch, och dä ahle Lehrer Welsch, all die Leeder vun de Fööss und en jroße Kump Jemös. All dat maach ich, un janz doll üch!“ „Kölsch schreiben ist gar nicht so einfach“, bekennt die 76-Jährige, die seit vielen Jahren in Sindorf lebt. Sie legt Wert auf traditionelles Kölsch, orientiert sich bisweilen am Standardwerk, dem „Wrede“-Lexikon als Schatzkiste der kölschen Sprache.

Oft nicht zufrieden ist sie mit der Aussprache, die die jüngeren kölschen Bands an den Tag legen. „Das ist oft grausig, wie die mit dem Dialekt umgehen“. Seit 25 Jahren schreibt Steickmann, die im vergangenen Jahr den Rheinlad-Taler des Landschaftsverbands verliehen bekam, kölsche Bücher. Vor 17 Jahren hat sie zusammen mit Wolfgang Nagel und Jörg Weber das kölsche Kabarett „Medden us dem Lävve“ gegründet, dessen neues Programm in dieser Woche im ausverkauften Berli-Theater in Hürth-Berrenrath Premiere feiert. Auch dafür schreibt sie Texte, die sich teils in ihren Büchern wiederfinden.

„Das elfte Buch soll mein letztes sein. Aber das habe ich nach dem zehnten auch schon gesagt“, sagt sie mit verschmitztem Lächeln. „Laach der Ärjer fott, jevv däm kein Schangks“, der Vers aus dem humorvollen „Passwoot“-Gedicht lädt zur vergnüglichen Lektüre in der Herbst-Lesezeit ein.

Elfi Steickmann, „Jetz ävver!“, 172 Seiten, Hardcover, Marzellen-Verlag, Köln, ISBN 978-3-937795-91-1, 12,95 Euro.