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Sportstiftung TripsAuf Burg Hemmerbach in Kerpen begann der Kartsport

Lesezeit 3 Minuten
Mehrere Männer stehen hinter einem Kart.

Ein modernes Kart in historischer Kulisse zeigte die Sportstiftung Trips und der Kart Klub Kerpen, hier mit Jörg-Thomas Födisch, Jürgen Schneider, Rainer Roßbach Andreas Dresen, Alexander Geier und Albert Zingsheim (v.l.).

Die Trips-Stiftung hatte zur lockeren Talkrunde eingeladen und erinnerte so auch an den Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips.

Im Innenhof der Burg Hemmersbach, wo Wolfgang Graf Berghe von Trips einst die ersten Freiluftrunden mit seinem neuen Go-Kart aus den USA drehte, feierten Rennsportfreunde unter Lichterketten das Andenken an den Grafen. Insbesondere ging es um seine Idee, das Sportgerät als Ausbildungsfahrzeug für junge Rennsportler zu etablieren.

Die Gäste ließen sich mit heutigen Karts auf einer Bühne vor der historischen Kulisse fotografieren, die der Kart-Club Kerpen zur Verfügung gestellt hatte. Berühmte Namen, die auf der Manheimer Kartbahn gelernt hatten, machten die Runde: Michael und Ralf Schumacher, Heinz-Harald Frentzen, Ayrton Senna, Lewis Hamilton und viele mehr.

Abenteuerliche Anfänge im Innenhof der Burg Hemmersbach

Unter dem Titel „Burg Hemmersbach: Graf Trips und seine Kart-Initiative“ hatte die „Gräflich Berghe von Trips'sche Sportstiftung zu Burg Hemmersbach“ zur lockeren Talkrunde eingeladen. An die abenteuerlichen Anfänge des Kartsports erinnerte Jörg-Thomas Födisch als Kenner historischer Rennwagen und stellvertretender Vorsitzender der Sportstiftung. Eines der Go-Karts der Ingles & Borelli Kart Company hatte sich von Trips 1960 kommen lassen. In seiner Bauweise war das Gerät an ein Tretauto angelehnt, angetrieben von einem Rasenmähermotor.

Nach dem tragischen Tod des Rennfahrers am 10. September 1961 vollendeten die Rennsportfreunde den Plan von Graf Trips, in Horrem eine Kartbahn zu bauen. Sie änderten ihren Namen in „Rennsportfreunde Wolfgang Graf Berghe von Trips – Go-Kart-Club Horrem e.V.“. Die Mutter des Grafen, Gräfin Thessa, weihte die Bahn am Ostermontag, 19. April 1965 ein.

Zeitgenossen wie den Horremer Albert Zingsheim ließ „die Stimme der Formel I“, der RTL-Sprecher Gregor König, auf Burg Hemmersbach zu Wort kommen. Der 80-Jährige zeigte die Jacke und die Kappe, die ihm der Graf einst geschenkt hat, als sie von einem Regenguss überrascht worden waren. Die Leiterin des Stadtarchivs Kerpen, Susanne Kremmer, sprach über die wechselvolle Geschichte der Burg.

Der Vorsitzende der Sportstiftung, Jürgen Schneider, stellte die Gastgeber vor. Das Ehepaar Maxine und Jan Kleingeld hätten den Talkabend erstmals in der Burg ermöglicht, lange Jahre sei das Gelände ja für die Öffentlichkeit gesperrt gewesen. Im Auftrag der Firma Châteauform leitet das Ehepaar seit zwei Jahren die zum Konferenzzentrum ausgebaute Burganlage. Der Vorsitzende des Kart-Clubs Kerpen, Andreas Dresen, machte die Faszination Kart lebendig – in 2,5 Sekunden beschleunigte es von null auf 100 Stundenkilometer.

Sportliche Erfolge im Kart

Geschäftsführer Alexander Geier berichtete vom heutigen Sportbetrieb auf der Kartbahn Manheim und von der Nachwuchsförderung. Sportliche Nachfahren des berühmten Rennfahrers Trips stellte Moderator Gregor König vor. Seine sportlichen Erfolge habe er den Erfahrungen auf dem Kart zu verdanken, sagte Peter Richrath. Der Gran-Turismo-Fahrer Luca Ludwig fuhr ebenfalls Kart, aber „just for fun“, sagte er. Er sei lieber gleich in große Autos gestiegen. Gelernt hatte er es von seinem Vater Klaus, dem dreimaligen deutschen Tourenwagen-Meister.