Kerpen-Horrem – Ende 2014 hat der runde Tisch für die Buchenhöhe zuletzt getagt. Vertreter der Eigentümergemeinschaft Buchenhöhe 1-3 mit ihren 184 Wohnungen, der Stadt, der Polizei und der zwei Wohnungsgesellschaften LEG und Volkswohl, die dort zusammen rund 220 Sozialwohnungen haben, hatten seinerzeit überlegt, wie gegen Missstände in dem Wohngebiet vorgegangenen werden könnte.
Einiges sei erreicht worden, meinen Marlies Harnes und Georg Aigner, die als Wohnungseigentümer mit am runden Tisch saßen: So sei die Sauberkeit im Bereich der LEG-Wohnanlage, die aus rund 140 Wohnungen besteht, verbessert worden. Damals seien auch Video-Anlagen zur Erhöhung der Sicherheit installiert worden, auch sei der Zuzug neuer Mieter besser kontrolliert worden.
Doch mittlerweile habe sich der Trend wieder umgekehrt. Der runde Tisch müsse deshalb wieder tagen: „Wir wollen uns dabei mit einbringen, gemeinsam mit unseren Nachbarn Probleme zu lösen.“ So sei etwa die Müllentsorgung rund um die LEG-Wohnungen verbesserungsbedürftig. Jugendliche konsumierten auf offenen Straße weiche Drogen. Der von der LEG eingeführte Hausmeister-Service, mit dessen Hilfe Mieter telefonisch einen Termin mit einem Hausmeister verabreden können, reiche nicht.
Ein positives Beispiel für einen funktionierenden Hausmeisterdienst gebe es in den benachbarten 76 Sozialwohnungen der Volkswohl. „Dort werden Probleme gleich vom Hausmeister gelöst, der ständig vor Ort ist.“ Der Mann habe auch ein Mietspracherecht bei der Auswahl der Mieter. Harnes und Aigner werfen der Stadt vor, dass deren Sozialarbeit in dem Viertel kaum mehr wahrnehmbar sei.
Die Verwaltung weist das zurück: So gebe es dort ein breites Hilfsangebot – etwa regelmäßige Sprechstunden von Sozialarbeitern, Sportangebote für Kinder und Jugendliche, Hausaufgabenbetreuung, sowie spezielle Beratungen für Wohnungssuchende und jugendliche Migranten. Einen Bedarf für einen regelmäßig tagenden runden Tisch sehe die Stadt deshalb nicht.
Auch die LEG hält die Darstellungen von Aigner und Harnes für überzogen: So seien keine Beschwerden von Mietern über Drogenkonsum in der Anlage oder über Unsauberkeit bekannt. Auch die Telefon-Hotline für Hausmeisterdienste habe sich bewährt: Diese sorge dafür, dass „Hauswarte“ auf dem kurzen Dienstweg erreichbar seien und zeitnah tätig werden könnten.