Eine Mehrheit im Stadtrat stimmt gegen einen zweiten Raum für öffentliche Veranstaltungen. Die hohen Kosten ständen in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Veranstaltungen.
Abstimmung im StadtratKerpen bekommt keinen neuen Veranstaltungsort
Sindorf erhält keine zweite Mehrzweckhalle. Der Stadtrat hat sich mit großer Mehrheit gegen die Stimmen von SPD und Linken dafür ausgesprochen, die Halle an der geplanten Grundschule im Vogelruther Feld nur für den Schul- und Vereinssport sowie für schulinterne Veranstaltungen auszubauen.
Eine öffentliche Nutzung ist damit ausgeschlossen. Auch konnte sich die SPD nicht mit ihrem Vorschlag durchsetzen, mehr Abstand zwischen Schule und Wohnbebauung zu bringen. Einigkeit bestand aber darin, den Hol- und Bringverkehr zur Grundschule nicht über verkehrsberuhigte Straßen zu führen.
Zu teuer und zu lange Planungsdauer: Stadtrat gegen zweite Halle
„Wir hätten dafür in ein neues Bebauungsplanverfahren einsteigen müssen, und das hätte uns eine Verzögerung von zwei Jahren gekostet“, erläuterte der Fraktionsvorsitzende der CDU, Klaus Ripp. Es gebe also nicht nur Kostengründe, die gegen den Bau sprechen würden, sondern auch planerische.
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Die SPD wiederum hätte den Zeitverlust in Kauf genommen, um dem mit über 18.000 Einwohnern größten Stadtteil Kerpens einen zweiten Veranstaltungsort zu geben. „Die Mehrzweckhalle an der Ulrichschule wird schon seit einem Jahr saniert“, sagte etwa Branko Appelmann. „Die zweite Mehrzweckhalle hätte schon längst auf den Weg gegeben werden können. Sindorf braucht Räume der Begegnung und eine zweite Mehrzweckhalle.“
Die Sporthalle soll nun zumindest gegenüber dem Verwaltungsvorschlag etwas größer dimensioniert werden und statt 350 Besucherinnen und Besuchern derer 400 aufnehmen können. Die Schule selbst, die dann die dritte Grundschule in Sindorf wäre, wird womöglich drei- statt zweigeschossig gebaut – das würde den Schulhof vergrößern und Raum für mehr Stellplätze schaffen, die für die etwas größer geplante Sporthalle vonnöten wären.
Kosten stünden in keinem Verhältnis zu tatsächlichen Veranstaltungen
Die Verwaltung wandte zudem ein, dass eine zweite Mehrzweckhalle zwar grundsätzlich zu begrüßen sei, aber in der Halle der Ulrichschule nur rund 20 außerschulische Veranstaltungen pro Jahr gebucht würden. Die Mehrkosten von rund einer Million Euro für eine weitere Mehrzweckhalle bei voraussichtlich nur wenigen Veranstaltungen stünden in keinem vertretbaren Verhältnis.