Filialleiterin Tine Weckop steht bei Think Jeck an der Bügelpresse. Ihre Kreationen zu Karneval haben Fans weit über die Region hinaus.
Pop-up-StoreKölsche Motive locken sogar Besucher aus Holland vor Karneval in den Hürth-Park
![Tine Weckop an der Bügelpresse, dahinter ihr kostümiertes Team.](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/13/72c138e6-b99c-4d7c-ac96-18fa3524c04f.jpeg?q=75&q=70&rect=0,283,4000,2250&w=2000&h=1506&fm=jpeg&s=00cc14e7089e5f149bf718b58645df02)
Alle Hände voll zu tun haben Tine Weckop und ihr Team bis zum Karnevalswochenende im Pop-up-Store Think Jeck.
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Den vermutlich heißesten Job im Einkaufszentrum Hürth-Park hat derzeit wohl Tine Weckop. Die Filialleiterin des Karnevals-Pop-up-Stores Think Jeck steht werktags von früh bis spät meist hinter der Bügelpresse, um Fracks, Jacken, T-Shirts und Hosen ganz individuell mit kölschen Karnevalsmotiven aus Strass, Transferfolie oder Stoff zu bedrucken. Auf bis zu 190 Grad heizt das Gerät auf. „Das soll ja auch halten“, erklärt sie gut gelaunt.
Mit ihren Kreationen, die sie auch in den Sozialen Medien präsentiert, hat sich Tine Weckop einen Fanclub aufgebaut. „Die Leute kommen aus der Eifel, aus Holland und sogar aus Düsseldorf“, ruft sie lachend gegen die laute Karnevalsmusik an. Auch Vanessa Schumacher und Conny Bachmann aus dem unweit gelegenen Rathaus, die als „Paragrafenreiter“ im Karnevalszug mitgehen, nutzen ihre Mittagspause, um Jeans zum Bedrucken vorbeizubringen.
Hürth: Bis Karneval werden 2500 Kleidungsstücke individuell verziert
Rund 2500 Kleidungsstücke werde sie bis Karnevalssamstag wohl verziert haben, rechnet Tine Weckop hoch. Dann ist vorerst Schluss – auch mit dem Karnevalsladen. Denn den gibt es nur in der Session.
„Die Bügelstation läuft super“, freut sich auch die Kölner Geschäftsfrau Gabriele Makel. In Hürth betreibt sie den größten von in diesem Jahr sieben Pop-up-Stores in der Region um Köln, für die sie leerstehende Ladenlokale befristet anmietet.
Auf 1000 Quadratmetern in der ehemaligen Esprit-Filiale in der Kino-Passage gibt es genügend Platz, um das Sortiment mit rund 2000 Karnevalsartikeln – vom Kostüm bis zum Accessoire – zu präsentieren und zu lagern. Von der insolventen Modekette konnte Think Jeck die Einrichtung übernehmen. „Der Jackpot“, sagt Filialleiterin Weckop, die vor einem Jahr den Laden noch auf einem Viertel der Fläche in der früheren Postbankfiliale am Westeingang geführt hatte.
Auch in Brühl und Bergheim gibt es Pop-up-Stores zu Karneval
An anderen Orten hatte Think Jeck weniger Glück. In den Kölner Stadtteilen Kalk und Chorweiler habe sie in diesem Jahr keine geeigneten Ladenlokale gefunden, sagt Gabriele Makel. Ihr Stammgeschäft am Kölner Neumarkt hat sie inzwischen geschlossen und setzt ausschließlich auf den Online-Handel und die Pop-up-Stores, von denen es auch einen am Markt in Brühl und einen im Einkaufszentrum Intro in Bergheim gibt. Rund 60 Mitarbeitende beschäftigt sie nach eigenen Angaben in der Session.
Im Hürth-Park ist der Zwischenmieter sehr willkommen. „Solche Pop-up-Stores bereichern unsere Vielfalt an Angeboten und bieten unseren Besuchern in diesem speziellen Fall auch eine fröhliche Abwechslung“, sagt Center-Managerin Hella Dubrowsky. Was nach dem Karnevalsladen kommt, der nahtlos von Esprit übernommen hat, ist noch offen. Derzeit würden Gespräche mit Interessenten geführt.
Tine Weckop, die ursprünglich aus der Gastronomie kommt, will am letzten Tag ein Bier mit ihrem Team trinken. Nach Karneval wird der Laden ausgeräumt, dann will sie sich erstmal eine Auszeit gönnen.