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Fehlende Kennzeichnung, lose verpacktÄrger um geschenkte FFP2-Masken in Hürth

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FFP2Masken

Viele Empfänger von Sozialleistungen haben Post vom Sozialamt erhalten. Im Umschlag: drei Corona-Schutzmasken und ein Infoblatt zur Verwendung.

  1. 12.000 Masken wurden in Hürth an Empfänger von Sozialleistungen verschickt.
  2. Die Freude hielt sich jedoch in Grenzen. Eine Ärztin soll einem Hürther geraten haben, die Maske nicht zu verwenden.
  3. Die Stadt kann die Kritik nicht nachvollziehen.

Hürth – Viele Empfänger von Sozialleistungen haben Post vom Sozialamt erhalten. Im Umschlag: drei Corona-Schutzmasken und ein Infoblatt zur Verwendung. Doch nicht jeder freut sich über das Geschenk. Ein Hürther hat in einem sozialen Netzwerk eine Diskussion ausgelöst.

Die Masken, beklagt er auch gegenüber dieser Zeitung, seien nicht nach FFP2-Standard zertifiziert, ihnen fehle die CE-Kennzeichnung. Zudem seien sie nicht steril verpackt gewesen.

Hürth: Stadtverwaltung kann Kritik nicht nachvollziehen

„Es ist ja toll, dass das Amt überhaupt Masken verschickt hat“, meint der Hürther. „Aber das hätte man besser machen müssen.“ Überall sei zu lesen, dass auf eine CE-Kennzeichnung zu achten sei. Er verstehe auch nicht, warum die Masken lose in einer unverschlossenen Plastiktüte verschickt worden seien. „Die Masken werden unter sterilen Bedingungen in Reinräumen produziert“, so der Hürther. „Ich weiß aber jetzt gar nicht mehr, wer sie alles in den Händen gehabt hat und ob sie noch keimfrei sind.“ Auch seine Ärztin habe ihm geraten, die Masken nicht zu verwenden.

Bei der Stadtverwaltung kann man die Kritik nicht nachvollziehen. „Wir haben vom Kreis 3000 Masken bekommen, um sie an Bedürftige zu verteilen“, sagt Stadtsprecher Willi Pütz. Die Masken seien in Zehnerpacks angeliefert und dann von Mitarbeitern des Amts neu verpackt worden. Jeweils drei Stück hätten die Bewohner von Asylbewerberunterkünften, die Empfänger von Grundsicherung und von Hilfen zum Lebensunterhalt erhalten. Beim Umverpacken sei sehr auf Hygiene geachtet worden. „Die Mitarbeiter haben dabei Handschuhe getragen.“

Rhein-Erft-Kreis hat 104.000 Masken vom Land erhalten

Auch in der fehlenden CE-Kennzeichnung sieht Pütz keinen Grund zur Beanstandung und beruft sich dabei auf einen Hinweis des NRW-Gesundheitsministeriums. Demnach handele es sich um KN95-Masken, die generell über keine CE-Kennzeichnung verfügten. Der chinesische KN95-Standard sei hinsichtlich Filterleistung und Infektionsschutz aber vergleichbar mit dem FFP2-Standard. Weil 2020 nicht genug FFP2-Masken mit CE-Zertifizierung zur Verfügung gestanden hätten, hätten Bund und Land KN95-Masken erworben und stichprobenartig im Labor getestet. Die Masken seien mit behördlicher Bestätigung versehen und für den Einsatz im medizinischen Bereich geeignet.

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Nach Angaben des Sprechers der Kreisverwaltung, Marco Johnen, hat der Kreis 104.000 Masken vom Land erhalten. Sie seien nach der Quote der Sozialleistungsempfänger auf die Städte verteilt worden. Neben den Sozialämtern haben auch die Jobcenter Masken zur Weitergabe erhalten. Für Hürth waren das nach Angaben von Sozialdezernent Jens Menzel rund 12.000.

Den Beschwerdeführer überzeugt das alles nicht. „Ich habe mir selbst welche gekauft“, sagt er. „So eine Maske kostet nicht mal einen Euro. Da ist das auch drin, wenn man wenig Geld hat.“