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Streit um FlächenAusbau der Luxemburger Straße in Efferen könnte sich um Jahre verzögern

Lesezeit 3 Minuten
Das Fotos zeigt die dicht befahrene Luxemburger Straße in Efferen.

Der Verkehr staut sich auf der Luxemburger Straße in Efferen. Der vierspurige Ausbau wird sich womöglich um Jahre verzögern.

Die Luxemburger Straße in Efferen bleibt ein Nadelöhr. Straßen NRW fehlt zum Ausbau auf vier Spuren der Zugriff auf einige Anliegergrundstücke.

Jeden Tag wälzen sich zu den Stoßzeiten zähe Blechlawinen über die Luxemburger Straße durch Efferen. Das wird womöglich noch über Jahre so bleiben. Denn es zeichnet sich ab, dass sich der geplante vierspurige Ausbau in der Ortslage von Efferen noch einmal deutlich verzögern wird.

Der Erweiterung der Luxemburger Straße auf vier Spuren ist Teil der Ortsumgehung Hermülheim (B 265n). Die Neubaustrecke um den Ortskern von Hermülheim herum ist bereits im März 2021 freigegeben worden, sie mündet kurz vor Efferen auf die alte Luxemburger Straße. Dort geht’s bislang nur zweispurig weiter, während zwischen Efferen und der Militärringstraße sowie am Autobahnanschluss zur A 4 der Ausbau bereits abgeschlossen ist.

In der Ortsumgehung Hermülheim klafft eine 600 Meter lange Lücke

Doch in der Ortsdurchfahrt von Efferen klafft noch eine 600 Meter lange Lücke. Ursprünglich sollte der Ausbau auch dort in diesem Jahr fertig werden. Tatsächlich ist aber noch nicht einmal klar, wann die Bagger anrollen. Schon die Coronapandemie und die Hochwasserschäden von 2021, die die Kapazitäten des Landesbetriebs Straßen NRW gebunden hatten, führten zu Zeitverzug. Dazu kommen jetzt ungelöste Grundstücksfragen.

Um die Straße in Efferen vierspurig ausbauen zu können, braucht der Landesbetrieb Zugriff auf private Flächen. Denn zwischen den Anliegergrundstücken und dem künftigen Geh- und Radweg sowie der Fahrbahn besteht nach Angaben von Torsten Gaber, Sprecher des Landesbetriebs, ein Höhenversatz, der ausgeglichen werden muss. Für den Umbau der Zufahrten muss die Baukolonne auf die Grundstücke.

Das Foto zeigt den Stamm des gefällten Baums neben dem Stumpf.

Der Stamm der gefällten, 120 Jahre alten Blutbuche soll als Kunstwerk an die Luxemburger Straße zurückkehren.

Laut Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2011 endet die Planungsgrenze für die B 265n aber vor den privaten Grundstücken. Der Landesbetrieb muss mit jedem der betroffenen Eigentümer über die „vorübergehende Inanspruchnahme“ der Flächen verhandeln. In den meisten Fällen sei bereits eine Einigung erzielt worden, so Gaber. Doch einige Eigentümer würden sich querstellen. Teils gebe es Sonderwünsche bei der Grundstückserschließung, in anderen Fällen habe es gar keine Rückmeldung gegeben.

Warum die Planungsgrenze seinerzeit vor den Grundstücken gezogen wurde, könne man heute nicht mehr sagen. Gaber: „Wir sind davon ausgegangen, dass die Anbindung problemlos verläuft. Wir bauen den Leuten ja eine neue Zufahrt auf unsere Kosten.“ Bis Ende des Jahres will der Landesbetrieb nun versuchen, doch noch eine Einigung mit den Betroffenen zu erzielen. Falls das nicht gelingt, soll das Planfeststellungsverfahren noch einmal aufgemacht und der Beschluss ergänzt werden. Das würde, schätzt Gaber, zwei bis drei Jahre dauern.

Landesbetrieb lehnt provisorischen Umbau der Einmündung in Efferen ab

Unterdessen hat Bürgermeister Dirk Breuer mit Verweis auf den verzögerten Ausbau seine Forderung nach einer separaten Rechtsabbiegerspur von der Luxemburger Straße auf die Kaulardstraße erneuert. Denn die Ortsdurchfahrt werde aus Richtung Köln auch deswegen zum Nadelöhr, weil sich der Verkehr vor dem Bahnübergang bis auf die Luxemburger Straße zurückstaue.

Der Landesbetrieb lehnt einen provisorischen Umbau nach wie vor wegen der zusätzlichen Kosten ab. „Wir sehen keine Notwendigkeit. Das ist kein Unfallschwerpunkt“, so der Behördensprecher.

Unterdessen will der Landesbetrieb auch dem Standort für den Stamm der gefällten Blutbuche an der Luxemburger Straße, der als Kunstwerk auf die andere Straßenseite zurückkehren soll, nicht zustimmen. Ein Baumstamm am Rand einer Bundesstraße sei eine Gefahr für Zweiradfahrer. Gaber: „Es geht um die Verkehrssicherheit, da machen wir keinen Kompromiss.“