Hürth-Efferen – Die Hürther werden wohl noch länger darauf warten müssen, dass die Ortsumgehung Hermülheim (B 265n) fertig wird. Zwar befindet sich der vierte Bauabschnitt – der vierspurige Ausbau der Luxemburger Straße zwischen der Militärringstraße und dem Autobahnanschluss Klettenberg – auf der Zielgeraden. Doch danach wird die Baukolonne erst einmal abrücken. Wann der Ausbau in der Ortsdurchfahrt von Efferen beginnt, ist offen.
Noch bis Ende des Jahres wird auf Höhe des Autobahnanschlusses gebaut. In Fahrtrichtung Aachen ist die Anschlussstelle bereits fertig. Bis zum Jahreswechsel sollen die Arbeiten auch an der Zufahrt in Richtung Olpe beendet sein.
In Hürth-Efferen klafft eine Lücke in der Ortsumgehung
Ursprünglich war geplant, gleich im Anschluss mit dem Ausbau in Efferen weiterzumachen. Auf einer Strecke von 900 Metern zwischen Autobahn und dem Abzweig auf die 3,8 Kilometer lange Neubaustrecke um die Ortslage Hermülheim herum, die bereits Anfang März 2021 freigegeben wurde, wird die Luxemburger Straße ebenfalls vierspurig ausgebaut.
Doch dieser Lückenschluss ist eine der größten Herausforderungen für den Landesbetrieb Straßen NRW bei dem 65 Millionen Euro teuren Großprojekt Ortsumgehung Hermülheim, das im November 2015 begonnen wurde. Denn der Ausbau wird bei laufendem Verkehr erfolgen, und in diesem Abschnitt gibt es zahlreiche Straßeneinmündungen.
Verhandlung mit den Anliegern in Efferen laufen zäh
Noch problematischer sind aber offenbar die Zufahrten zu den privaten Grundstücken. Denn Straßen NRW muss mit jedem Eigentümer eine Vereinbarung über die Anbindung des Grundstücks abschließen, um Höhen-Versprünge an den Zufahrten zu vermeiden.
Schon im März hatte Projektleiter Markus Reul erklärt, dass diese Abstimmungen zäher als erwartet verliefen und der genaue Zeitplan für den Weiterbau deshalb noch nicht feststehe. In einem Schreiben von Anfang September an die Stadtverwaltung teilte der Landesbetrieb mit: „Versuche, mit den einzelnen Eigentümern Einigungen für den Eingriff in ihre Grundstücke zu erzielen, um gegebenenfalls Höhenunterschiede durch unseren Ausbau auszugleichen, sind bisher gescheitert.“ Wann der Ausbau in Efferen beginnen wird, der ein Jahr dauern soll, könne der Landesbetrieb deshalb derzeit nicht sagen.
Hürther SPD übt heftige Kritik
Torsten Gaber, Sprecher von Straßen NRW, erklärte auf Nachfrage, dass es sich um etwa 25 Grundstücke handele, mit deren Eigentümern bisher keine Einigung erzielt worden sei. „Wir versuchen weiterhin, im Dialog mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern sowie der Stadt Hürth Lösungen zu finden, um Baurecht für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Efferen zu erlangen“, so Gaber. „Solange das nicht erledigt ist, ruht die Baumaßnahme.“
In Hürth ist man nicht erfreut über die abermalige Verzögerung. „Die Ortsumgehung kann ihren verkehrlichen und städtebaulichen Nutzen erst voll entfalten, wenn auch das fehlende Teilstück in Efferen fertiggestellt sein wird“, sagt der Leitende Stadtbaudirektor Manfred Siry. „Daher ist es im Interesse der Stadt Hürth, dass auch in Efferen so schnell wie möglich ausgebaut wird.“
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Deutlicher wird der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Michael Kleofasz. „Die Nachricht ist verkehrspolitisch eine Katastrophe, weil davon ja auch die Kreuzungen mit Kalscheurener Straße, Kaulardstraße und Rondorfer Straße betroffen sind“, so Kleofasz. „Die Luxemburger Straße in Efferen wird möglicherweise über Jahre hin zum Nadelöhr, in dem sich der Verkehr staut.“